Mittwoch, 23. Dezember 2015

Vor einer Woche...

...sind wir Eltern geworden! Ja, die Kleine ist heute eine Woche alt. Sie ist gesund und wog 3816 Gramm und ist 50 cm lang. Von der Geburt werde ich detailliert ein anderes mal berichten, das würde jetzt den zeitlichen Rahmen sprengen. Ich höre im Hintergrund jemanden, der langsam wach wird und dann gibt es jemanden, der gleich sehr deutlich nach der Brust verlangen wird.

Sie ist total niedlich und verzaubert uns immer wieder aufs neue. Ich hatte nicht gedacht, das selbst so kleine Kinder schon so viel können. Sie macht Grimassen mit geschlossenen Augen, bei denen man einfach lachen muss. Und wenn sie gerade nicht schläft oder trinkt guckt sie mit unheimlichem wachem Blick und verfolgt auch schon ihre Giraffe und eine Eule mit dem Blick.

Was mich überrascht hatte, ist die Tatsache, dass Stillen nicht einfach so von alleine klappt, sondern dass man die Technik auch erst lernen muss. Ich habe aber gute Hilfe bekommen, und jetzt fließt die Milch. Heute morgen tropfte sie sogar einfach so aus einer Brust. Das war beruhigend, weil wir am Anfang unsicher waren, ob die Kleine überhaupt Nahrung bekommt, da wir nie was gesehen hatten. Aber vor zwei Tagen fing sie an, einen Teil wieder auszuspucken, was auch beruhigend war. Der Kapitän hätte sich mit einer Flasche, die sich sichtbar leert, sicherer gefühlt. Zudem hatte die Kleine nur  das Kindspech direkt nach der Geburt ausgeschieden und danach seitdem nicht mehr gekackt. Erst gestern kam etwas Stuhl. Heute dann eine richtige Ladung. Kaum zu glauben, dass man darüber so glücklich sein kann. Aber wie gesagt, am Anfang hatte ich Fehler beim Stillen gemacht, so dass die Kleine wirklich zu wenig Nahrung bekam. Sie hatte nachts glaublich geschrien, und ich war überzeugt, dass sie Bauchschmerzen hat. Tatsächlich hat sie wohl vor Hunger geschrien. Die arme Kleine. Es tut mir total leid. Naja, sie hat es überlebt und hatte ja zum Glück dank meiner Plätzchen, die ich in den vergangenen Wochen vor der Geburt gegessen habe, einige Reserven. Gestern waren wir noch mal zur Kontrolle, und da war ihr Gewicht zum Glück wieder am steigen, nachdem sie am Sonntag schon 10% ihres Geburtsgewichtes abgenommen hatte.

Abschließend kann man festhalten, dass wir im siebten Himmel sind. Manchmal gucke ich sie an, und muss einfach weinen vor Glück. Sie ist so perfekt, und jetzt habe ich keine offenen Wünsche mehr. (Außer dem Boot natürlich..;)) Schlafmangel, Nachwirkungen der Geburt und schmerzende Brüste spielen dann keine Rolle mehr. Das gehört eben auch dazu.

Ich wünsche allen ein schönes Weihnachtsfest! Und drücke die Daumen für diejenigen, die noch auf dieses Glück warten, dass 2016 DAS Jahr für euch wird. Letztes Jahr um diese Zeit konnten wir nicht ahnen, dass wir dieses Weihnachten schon zu dritt sein werden. Manchmal geht es dann doch schneller als gedacht..

Freitag, 11. Dezember 2015

40. SSW: Wir warten immer noch

Tja, es war wohl reines Wunschdenken, dass die Kleine früher kommt. In drei Tagen ist sie berechnet, sie kommt also allenfalls zeitgerecht, wenn nicht gar zu spät. Ist dann halt so. Sollte sie Montag nicht kommen, werde ich mir kurzfristig einen Akupunkturtermin besorgen, um der Geburt auf die Sprünge zu helfen. Sollte alles nichts helfen, wird am 29.12. eingeleitet. Aber so weit wollen wir wirklich nicht denken! Das ist ja noch eine Ewigkeit bis dahin. Und der Bauch wächst und wächst. Der Kapitän staunt immer wieder von neuem, wenn er ihn nackt sieht.

Es geht mir aber eigentlich ganz gut mit der Wartezeit. Die Hände sind etwas besser geworden, sie tun weniger weh, auch wenn sie weiterhin geschwollen sind und oft kribbeln. Aber nachts bereiten Sie mir zumindest keine größeren Beschwerden. Ich habe aus den Schienen die Metallschienen herausgenommen und komme so deutlich besser zurecht. Dafür plagt mich jetzt immer wieder das Restless-legs-Syndrom. Ich finde oft keine Ruhe und bin hellwach. Blöd für den Kapitän, weil er jetzt abends weniger Zeit für sich und die PlayStation hat: früher bin ich zwischen 21.00 und 22.00 Uhr todmüde ins Bett gefallen. Jetzt bin ich ohne Probleme bis 23.00 Uhr auf. Naja, die Zeiten werden sich wieder ändern, ich denke, dass ich dann bald mit der Kleinen wieder früher schlafen gehe.

Der Kapitän hat mich übrigens sehr gerührt diese Woche. Am Montag hatte ich deutliche Unterleibsschmerzen, wie bei der Periode. Auch der Bauch wurde immer wieder hart, wenn auch nicht regelmäßig. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass es der Anfang von richtigen Wehen sei. Ich habe den Kapitän im Büro angerufen und wollte ihn vorwarnen. Ich hatte ihm aber gesagt, dass noch kein Eile sei, und ich mir auch nicht wirklich sicher sei. Trotzdem hat er die Geschäfte für den Tag abgegeben oder beendet und kam schließlich früher nach Hause. Wie ihr wisst, war es ja nun falscher Alarm. Als ich ihn am nächsten Tag fragte, ob die Kollegen ihn ausgelacht hätten, sagte er nur: das wäre ja wohl voll in Ordnung gewesen, früher zu gehen, wenn die Frau kurz vor der Entbindung Schmerzen hätte. Das hat er wirklich schön gesagt.

Ansonsten habe ich einen sehr guten Zeitvertreib entdeckt: zuerst habe ich zwei Staffeln Call the midwife geguckt, was mich irgendwie noch mehr Ruhe vor der anstehenden eigenen Geburt gegeben hat. Wenn es für die Frauen aus dem armen East End im London der 50er Jahre möglich war, ihre Kinder zur Welt zu bringen, dann sollte es heute erst recht kein Problem sein! Anschließend habe ich angefangen, Downton Abbey zu sehen. Auch eine sehr empfehlenswerte Serie! Beides gibt es bei Netflix. Ich fieber so mit in den Geschichten, dass die Zeit schnell vergeht. Außerdem backe ich seit ein paar Tagen jeden Tag eine neue Sorte Plätzchen. Wenn die Kleine dann bald bei uns ist, dann können wir uns damit zuhause einkuscheln und die verbleibende Vorweihnachtszeit versüßen. Mal gucken, wie viele es noch werden...

Freitag, 20. November 2015

37.Woche- Endspurt!

Die letzten Wochen vergingen dann doch schnell, jetzt war ich schon eine Woche zuhause. Selbst hier ging die Zeit schnell rum. Die ersten Tage kam der Nestbautrieb voll durch, aber seit gestern lass ich es wieder ruhiger angehen. Meine Hände streiken. Die Nächte sind der Horror- ich wache jede Stunde auf.Oft, weil mir die Hände weh tun oder unangenehm kribbeln, oder weil ich auf Toilette muss. Außerdem gibt es nur noch zwei Schlafpositionen: auf der rechten oder der linken Seite. Dann liege ich eingekeilt zwischen Kissen. Wenn ich nicht wegen der Hände oder der Blase wach werde, dann weil die Schulter weh tut. Also alle Kissen auf die andere Seite wuchten und eine gute Position finden. Aber versteht mich nicht falsch- ich will mich nicht beklagen, ansonsten ist alles gut. Ich bin immer noch erstaunlich beweglich, was ich meiner Arbeit mit den Kindern zuschreibe. Natürlich bewege ich mich schwerfälliger als sonst, aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt.

Seit ich zuhause bin, merke ich, dass meine Bindung zu unserem Kind intensiver wird. Ich spreche mehr mit der Kleinen. Ist ja sonst auch keine anderer da. Bis auf den Geburtsbrief ist alles vorbereitet. Ich wollte den Brief eigentlich diese Woche schreiben, aber da meine Hände wenig belastbar sind, habe ich beschlossen, dass ich den jetzt am Wochenende mit dem Kapitän zusammen verfasse. Das ist eh gut, dass weiß er auch, was Ich mir wünsche und welche Vorstellungen ich von unserem großen Moment habe. Bisher war es wohl eher ich, die sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Obwohl er natürlich auch einiges auf den beiden Infoveranstaltungen gehört hat. Aber das betraf die Allgemeinheit, und in dem Brief geht es ja um meine und unsere Wünsche. Durch die 15 Yogastunden fühle ich mich gut gewappnet und sehne mich danach, das alles selbst erleben zu dürfen. Außerdem können wir es kaum noch abwarten, dass die Kleine endlich das Licht der Welt erblickt. Tatsächlich kann sie jetzt ja jeden Tag kommen. Ab Montag ist sie voll entwickelt und fertig für das Leben. Neben ihren Tritten und Bewegungen spüre ich jetzt auch immer wieder, wie sie Schluckauf hat. Es pochert dann gleichmäßig tief im Bauch, wo ihr Kopf liegen sollte.

Mit der Geburt nähert sich auch das Ende dieses Bloges. Er war als Kinderwunschblog gedacht und hat mir in dieser Zeit treue Dienste geleistet. Dann wurde er zum Schwangerschaftsblog. Das Mitteilungsbedürfnis war da schon nicht mehr so groß. Aber ich finde, es geht beim Kinderwunsch nicht nur darum schwanger zu werden, sondern im besten Fall um die Erfüllung des Kinderwunsches. Also finde ich es auch richtig, den Blog so lange weiter zu führen. Die Erfüllung unseres größten Wunsches steht nun unmittelbar bevor. Ich werde also noch von der Geburt berichten, und dann diesen Blog abschließen. Es wird keinen Babyblog geben.

Donnerstag, 15. Oktober 2015

32. Woche

Es ist immer noch fantastisch zu hören, dass mein Körper jetzt tut, was man von ihm erwartet. Heute war ich bei der Hebamme, und sie maß meine Gebärmutter. Anschließend zeigte sie mir am Computer, wie vorbildlich diese der Wachstumskurve folgt. Nach all den Jahren, in denen zumindest meine Körpertemperatur keiner Kurve folgen wollte, ist das immer noch ein Wunder. Es ist also alles gut, von den Händen mal abgesehen, aber das nehme ich als Preis für das größte Geschenk meines Lebens gerne in Kauf.

Der Bauch wächst also ordentlich, trotzdem bin ich aber noch ziemlich beweglich. Zwar laufe ich nicht mehr mit den Kindern, aber ansonsten kann ich alles machen: Windeln wechseln, beim Toalettenbesuch helfen, An- und Ausziehen, etc. Ich bin einigermaßen stolz auf mich, wenn man bedenkt, dass Erzieher in Deutschland wohl oft schon bei Bekanntwerden der Schwangerschaft nach Hause geschickt werden. Und die Jüngste bin ich ja nun auch nicht mehr...Es sieht so aus, als würde ich die geplanten nächsten vier Wochen durchhalten. Dann habe ich noch etwa weitere vier Wochen bis zur Geburt. Wenn es läuft, wie geplant. Ich glaube, dass mir die Arbeit gut tut. Ich bin so abgelenkt, dass ich nicht viel an meine geschwollenen Hände denke, meine Beweglichkeit wird sicher auch gefördert, und die Zeit geht schneller rum. Zuhause kann ich eh nicht viel machen. Nähen und Stricken fällt aus, ich würde wahrscheinlich viel rumliegen. Es ist gut so, wie es ist.

In den vergangenen Wochen war wir auf vielen Elternkursen. Theoretisch sind wir also auf die Geburt und die erste Zeit danach vorbereitet. Hier wird viel über eine aufrechte Geburtsposition gesprochen. Dabei fällt mir auf, dass ich zwar viele Geburtsgeschichten in Einzelheiten erzählt bekommen habe. Aber niemand hat mir erzählt, in welcher Stellung das Kind zur Welt gebracht wurde. Ist das in Deutschland kein Thema? Oder spricht Frau nicht gerne darüber? Unsere Klinik hat jedenfalls im letzten Jahr ein ganz neues Geburtshaus bekommen. In allen 8 Geburtszimmern gibt es eine Badewanne, was ich sehr ansprechend finde. Ich weiß zwar nicht, ob ich wirklich im Wasser gebären werde, aber vorher ist es sicher schön, mal in warme Wasser zu tauchen. Es arbeiten immer 8 Teams, eine Hebamme und eine Krankenschwester. Nur bei Komplikationen wird ein Arzt geholt. Auch das gefällt mir sehr gut. Auch wenn es eine Klinik ist, erscheint es mir doch eher wie ein Geburtshaus. Das wäre in Deutschland wohl meine Wahl gewesen. Ich bin sehr gespannt, wie ich die Geburt erleben werde. Gerne würde ich ohne Schmerzmittel auskommen, aber wenn es anders kommt, dann ist es auch ok. Das wichtige ist, dass unser Kind und ich alles gut überstehen. Natürlich ist es das, was zählt.

Am Wochenende treffe ich eine ehemalige Arbeitskollegin, die auch einen unerfüllten Kinderwunsch hatte. Sie hatte kein Glück bei IVF und hat sich dann für eine Auslandsadoption entschieden. Auf diese Weise ist sie vor einem Jahr Mutter eines afrikanischen Mädchens geworden. Der Kontakt war leider abgebrochen, aber jetzt hatte sie über Umwege von meiner Schwangerschaft gehört und sich wieder gemeldet. Ich bin sehr gespannt auf ihre Geschichte und freue mich auf das Wiedersehen.

Es wird jetzt einfach alles gut. Zu allem Glück haben wir vor ein paar Tagen erfahren, dass unsere direkten Nachbarn im Januar ihr zweites Kind erwarten. Wir haben sie lange nicht gesehen, so dass uns das entgangen ist. Da habe ich ja die Chance, die Elternzeit mit jemanden zu teilen, und unsere Tochter hat eine(n) Spielkameraden (in) im gleichen Alter direkt nebenan. Dazu kommen noch die beiden Jungs, die zwei Jahre älter sein werden. Der Kapitän sagte gleich spontan: dann machen wir einfach die Türen auf, und die Kinder können zwischen den Wohnungen hin und her laufen. Ja, das wäre ein Traum!

Samstag, 19. September 2015

28. SSW

Viele Wochen sind seit meinem letzten Post vergangen. Immer wieder hatte ich mir ein Update vorgenommen. Aber oft war ich dann doch zu erschöpft. Die letzten Wochen waren sehr anstrengend, weil im Kindergarten einfach keine Ruhe einkehren wollte. Erst gab es Unstimmigkeiten mit einer Kollegin, die durch ihr unausgeglichenes Temperament eine wiederkehrende Herausforderung darstellt. Dann mussten Gruppen umstrukturiert werden, weil wir zu viele freie Plätze haben. Und immer wieder fielen Kolleginnen wegen Krankheit aus, so dass das wir uns untereinander aushelfen mussten. Zum Glück hatten wir die letzten zwei Wochen einen guten Ersatz, so dass es zumindest in unserer Gruppe ganz harmonisch war. Aber der liebe Kollege kann halt auch nicht alle Aufgaben übernehmen, so dass letztendlich immer etwas mehr an mir und meiner Kollegin hängen blieb. Dazu kam die eine oder andere Überstunde. Es war einfach zu viel für mich, da ich mich während der Nächte ja zusätzlich noch  mit dem Karpaltunnelsyndrom abplagen musste.

Montag war ich jetzt aber bei meinem Lieblingsarzt, dem ich auch gar nicht groß erklären musste, dass  die aktuelle Situation nicht tragbar ist. Auf meinen Wunsch hat er mir eine Krankschreibung von 25% gegeben, die er aber jederzeit erweitern würde, auch bis auf 100%. Das war eine große Erleichterung. Es ist dann auch schön gewesen, nicht mehr jeden Tag um 5 Uhr aufstehen zu müssen, sondern erst gegen 7 Uhr. Akupunktur hat übrigens nicht geholfen. Laut Aussage des Arztes gibt es nichts, was hilft, außer einer Massage, mit welcher man das Wasser aus den Fingern und Händen Richtung Arm drückt. Ich habe wohl eine erbliche Veranlagung zu Wassereinlagerungen. Seitdem er das gesagt hat, sehe ich auch die Schwellung in meinen Händen. In den Füßen habe ich sie eh schon gespürt, besonders morgens.

Der Kleinen geht es sehr gut, ich spüre sie jetzt jeden Tag mehrmals. Zu meinem Bedauern ist es aber schwer eine Beziehung zu ihr aufzubauen, weil sie ihre Bewegungen schnell einstellt, wenn ich oder der Kapitän die Hände auf den Bauch legen. Aber immerhin hat er sie schon ein paar mal spüren können. Vor drei Wochen war ich bei der neuen Hebamme, die sagte, dass ich ab jetzt jeden Tag Kindsbewegungen spüren müsse, ansonsten müsste ich ins Krankenhaus zur Untersuchung. Jetzt fragt mich der Kapitän morgens und abends ob die Kleine sich schon bewegt hat.

Vorletzte Woche haben wir einen Kinderwagen bestellt. Schon vor Jahren bin ich dem Stokke verfallen, und letztes Jahr kam ein geländegängiger mit luftgefüllten Reifen auf den Markt. Der soll es jetzt sein und wird vier Wochen vor dem berechneten Geburtstermin abholbereit sein. Eine Wiege von Babybjörn haben wir gebraucht gekauft, außerdem haben wir ein Tragetuch angeschafft. 

Mich beschäftigt immer noch die Frage, wie wir aus dem Krankenhaus kommen. Wir haben kein Auto, also brauchen wir auch keine eigene Babyschale. Aber wahrscheinlich ist es wohl am besten, mit dem Taxi nach Hause zu fahren. Ich habe ja keine Ahnung, wie fit ich sein werde. Mit U-Bahn und Bus dauert der Heimweg zwar nur eine halbe Stunde, so dass ich eigentlich denke, dass auch das eine Option ist. Man kann wohl ein Taxi mit Babyschale bestellen. Oder wir kaufen doch eine von unseren Freunden mit den Zwillingen..? Luxusprobleme, ich weiß. Es ist einfach spannend, da wir ja so gar nicht wissen, wie das Leben zu dritt sein wird. Und mit welchem Temperament unsere Tochter ausgestattet sein wird. Vielleicht mag sie nicht in der Babyschale liegen und schreit die ganze Autofahrt?

Mal gucken, wir bekommen bald etwas mehr Info über die Geburt und die erste Zeit danach. Montag und Dienstag haben wir zwei Abendkurse dazu. Ich bin schon sehr gespannt.

Sonntag, 9. August 2015

Ich bin dabei

Ungefähr so hat es sich angefühlt, als ich am Dienstag zum ersten Mal beim Schwangeren-Yoga war. Um mich herum nur schwangere Frauen, und ich war eine davon. Vielleicht war ich mir dessen so bewusst, weil ich mich so lange außenvor gefühlt habe. Wobei dieses Gefühl dann doch nicht ganz so lange anhielt, denn irgendwie schienen alle um mich herum geübte Yogaprofis zu sein. Ich hatte mit einigen Übungen schon zu kämpfen, während ich bei den anderen das Gefühl hatte, dass sie trotz wesentlich dickerer Bäuche, alles mit einer gewissen Leichtigkeit nachmachten. An dieser Stelle muss ich allerdings zu meiner Entschuldigung sagen, dass ich wirkliche Probleme mit meinen Handgelenken habe, so dass Übungen im Vierfüßlerstand eine Qual waren. Ich hatte mich nicht getraut zu sagen, dass ich hier Probleme habe, aber das werde ich nächste Woche sagen. Ich kann meine Handgelenke einfach nicht in dem Maße belasten. Ansonsten denke ich, dass es mir gut tun wird, an meiner Beweglichkeit zu arbeiten. Hinzu kommt noch, dass unsere Lehrerin mit uns die vier Handwerkszeuge für eine vertrauensvolle Geburt bespricht. Auf Englisch heißt das Buch dazu wohl "confident birth". Mein Ziel ist es, eine möglichst schöne Geburt zu haben, gerne ohne viele Schmerzmittel und natürlich gerne via Geburtskanal. Dieser Yogakurs soll eine Vorbereitung dazu sein.

Um auf meine Handgelenke zurückzukommen: die machen mir nachts mitunter so große Probleme, dass ich Donnerstag kurzentschlossen bei meiner Akupunkteurin war. Die eine Sitzung hat zwar noch keine direkte Verbesserung gebracht, aber da ich jetzt wieder wöchentlich zu ihr gehen werde, wird es dann schon mit der Zeit besser werden.

Die letzte Woche war es sehr ruhig im Kindergarten, was für uns alle eine schöner Einstieg nach dem Urlaub war. Als ein Mädchen mir auf meinen Bauch klopfte, ermahnte ich sie zu Vorsicht und berichtete ihr von dem kleinen Wesen dort drin. Die Kinder waren sofort Feuer und Flamme und hatten tausend Fragen! Wie eigentlich Babys in die Bäuche kommen würden? Da habe ich allerdings an ihre Eltern verwiesen. Die Mutter erzählte mir später, dass die Fragerei Zuhause weitergegangen sei und sie daraufhin in der Bibliothek entsprechende Bücher ausgeliehen hätten. Außerdem wollten die Kinder wissen, ob das Baby ihre Hände auf meinem Bauch sprühen würde, ob sie wach sei, wo der Kopf jetzt liegen würde, usw. Ich habe mir Mühe gegeben, alle Fragen so gut es geht zu beantworten. Die plötzliche Aufmerksamkeit auf meinen Bauch kam sehr überraschend. Alle Eltern haben sich aufrichtig für mich gefreut. Auch hier habe ich das Gefühl, in eine Club aufgenommen zu werden. Mit weiteren Reaktionen ist zu rechnen, wenn morgen mehrere Kinder zurückkommen.

Samstag, 1. August 2015

Herzschlag und neue Perspektiven im Berufsleben

Das Leben enthält doch immer wieder Überraschungen. Gestern war ich bei der Hebamme. Ich hatte keine großartigen Untersuchungen erwartet. Umso schöner war es, als sie fragte, ob sie nach dem Herzschlag unseres Babys suchen solle. Sie könne nicht garantieren, dass sie ihn finden würde. Ok, ich hatte verstanden, falls es nicht klappen sollte, müsste ich mir trotzdem keine Sorgen machen. Wir haben den Herzschlag aber sehr laut und deutlich gehört. Es löst immer noch ein kleines Erstaunen in mir aus, dass da tatsächlich ein kleine Person in meinem Bauch lebt. Es ist immer noch unfassbar, auch wenn der Bauch wächst und ich in den vergangen zwei Tagen die Babykleidung gewaschen und in den Schrank sortiert habe. Der Kapitän und ich werden wirklich Eltern! Unser Traum wird Wirklichkeit werden. Inzwischen kann ich auch immer besser spüren, wenn sie sich bewegt. Auch wenn es immer noch keine deutlichen Tritte sind. Aber irgendwas passiert in meinem Bauch. Das ist sehr spannend. Und für diesen Traum nehme ich auch kleine körperliche Beschwerden in Kauf. Grundsätzlich geht es mir gut, abgesehen von Taubheitsgefühlen in den Händen seit einigen Wochen. Und vor drei Tagen bemerkte ich plötzlich einen erbsengroßen Gnubbel am Handgelenk. Oh nee, war mein erster Gedanke, jetzt fängt auch noch der Knochen an zu wachsen! Die Haut hatte mir da ja schon einen Streich gespielt.. Aber Doktor Google gab Auskunft, dass es sich dabei wohl mit großer Wahrscheinlichkeit um ein Gangliom, umgangssprachlich Überbein, handelt. Am Gelenk hat sich eine Kapsel mit Flüssigkeit gebildet. Auch laut Hebamme und Google liegt dem ein Karpaltunnelsyndrom zugrunde, welches in Zusammenhang mit dem größeren Blutvolumen steht. Da ich schon vor Jahren Probleme mit den Handgelenken hatte, leuchtet mir ein, dass eine Schwangerschaft jetzt eine zusätzliche Belastung darstellt. Ich bin eben auch keine 20 mehr, und eine Schwangerschaft ist irgendwie ja schon eine Herausforderung für den Körper. Ich werde jetzt mal sehen, wie es sich weiter entwickelt. Meine Hoffnung ist, dass es mit der täglichen Bewegung bei der Arbeit und gesünderer Ernährung wieder besser wird. Im Urlaub war ich in beiderlei Hinsicht etwas nachlässig. Ansonsten gehe ich wieder zur Akupunktur. Die hatte in der Vergangenheit den Handgelenken gut getan.

Und jetzt zu dem beruflichen Teil. Ich bin Diplomsozialpädagogin, und als solche könnte ich in Deutschland ohne Probleme als Erzieherin arbeiten. Hier durfte ich das bisher nicht, so dass ich hoffnungslos unterbezahlt als Kinderpflegerin arbeite. Vor über einem Jahr habe ich bei der schwedischen Schulbehörde die Legitimation beantragt, um als sogenannte Vorschullehrerin zu arbeiten. Kindergarten heißt hier nämlich Vorschule und das qualifizierte Personal Vorschullehrerer. Das entspricht dem deutschen Erzieher. Im September letzten Jahres wollte die Schulbehörde einen Nachweis über eine Ausbildung zur Lehrerin haben. Hatte ich ja nicht, also habe ich gar nichts geschickt. Ohnehin war ich ja inzwischen mit anderen Dingen beschäftigt. Ich hatte also die Hoffnung aufgegeben und dieses Kapitel abgeschrieben. Vor drei Tagen bekomme ich plötzlich wieder eine Mail vom schwedischen Hochschulrat. In dieser steht, dass man sich mit der niedersächsischen Schulbehörde in Verbindung gesetzt hat (ich habe in Niedersachsen studiert). Diese haben sie gefragt, ob ich dort als Erzieherin arbeiten könnte. Die Antwort war: yes. Und nun soll ich kurzfristig Nachweise über meine Kompetenz in drei verschiedenen Gebieten einreichen. Diese Kompetenz kann durch praktische Erfahrung nachgewiesen werden. Und an der mangelt es mir nach fast fünf Jahren Dienst in schwedischen Kindergärten nun wirklich nicht! Das wird also das erste sein, was ich der Chefin am Montag vorlege. Sollte das jetzt wirklich durchgehen, dann bedeutet das nicht nur eine deutliche finanzielle Verbesserung, sondern auch eine ganz andere Verhandlungsbasis für zukünftige Arbeitsstellen. Erzieher werden hier nämlich händeringend gesucht! Mit einer solchen Legitimation hätte ich eine Perspektive in dem Arbeitsfeld, welches mir wirklich Spaß macht. Es ist also sehr spannend, wie es weitergeht, sowohl beruflich als auch mit unser kleinen Maus. Ein spannender Herbst liegt vor uns. 

Sonntag, 26. Juli 2015

Bergfest

Heute ist der letzte Tag der 20. Woche.  Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Inzwischen habe ich eine richtige Kugel und bin stolz auf sie. Aber immer noch spüre ich die Kleine nicht richtig. Wenn ich in mich hineinhorche, dann kann ich mir leichte Berührungen vorstellen, aber das kann auch Einbildung sein. Da es mir körperlich ausgezeichnet geht und ich außer der Kugel keine Anzeichen auf eine Schwangerschaft erkenne, kommen manchmal leise Zweifel auf, ob auch alles in Ordnung ist. Aber wirklich nur leise. Nächste Woche geht's wieder zur Hebamme, da werde ich sicher mehr erfahren.

Inzwischen sind wir drei Wochen unterwegs, und allmählich sehne ich mich nach unserem Zuhause. So schön es ist, alle zu treffen und rumzureisen, man kommt nicht richtig zur Ruhe. Außerdem haben wir die komplette Babyausstattung von meiner Freundin bekommen, die jetzt sortiert und eingeräumt werden will. Netzbau- es geht los! Ich freue mich auf die nächsten Monate. Anfang August geht mein Yogakurs los, außerdem stehen zahlreiche andere Termine zur Vorbereitung auf das Elterndasein an. 
Morgen geht die Reise wieder Richtung Norden. Nachts fahren wir mit der Fähre von Rostock nach Trelleborg. Wir machen dann allerdings noch zwei Tage auf Öland, bis es dann Donnerstag weitergeht nach Hause.

Donnerstag, 2. Juli 2015

Erneut ein sehr bewegendes Erlebnis

Seid dem positiven Test häufen sich die bewegenden Momente in unserem Leben. Erst der Test, dann das kleine Herzchen, was wir in der SSW 9 sehen konnten und heute das ganze Kind, wie es sich in mir bewegt, Atemübungen macht, Schluckauf hat und natürlich wieder das pochernde Herz. Ich war den Tränen nahe, so schön war es. Und wir sind so stolz- auf unsere kleine Tochter! Aller Voraussicht nach bekommen wir ein Mädchen. Mein positives Gefühl wurde bestätigt: sie entwickelt sich prächtig. Alles dran und alles sieht gut aus. Wahnsinn. Es ist trotz allem immer noch sehr abstrakt. Ich sehe am Monitor, wie sie sich in mir bewegt und spüre NICHTS! Dabei ist sie wohl etwa 18 cm lang, wenn auch noch sehr leicht und mager. Wie kann ich den nahenden Eisprung spüren, aber nicht mein Kind, was um so vieles größer als eine winzige Eizelle ist? Naja, die Eizellen selbst habe ich nun mit Sicherheit nicht gespürt, das muss ich zugeben.

Interessant sind auch die neuen Gedanken, die sich seit der Geschlechtsbestimmung aufgetaucht sind. Vorher habe ich immer sehr neutral an unser Kind gedacht. Jetzt ergeben sich gewisse Erwartungen. Z.b. glaube ich irgendwie, dass eine Mutter-Tochter-Beziehung anders ist, als eine Mutter-Sohn-Beziehung. Genauso wie ich das bei der Beziehung zum Vater sehe. Ich glaube, der Kapitän wird unserer Tochter total verfallen. Alle guten Vorsätze werden über Bord geworfen werden, wenn sie ihn anlächeln wird. Ich glaube, ich kann bei Mädchen konsequenter sein. Im Kindergarten verfalle ich eher dem Charme der Jungen. Aber das ist eh eine spannende Sache. Seit fast 20 Jahren bin ich Pädagogin, die erzieherischen Gedanken sind mir also in Fleisch und Blut übergegangen. Jetzt werde ich Mutter und werde Zuhause (hoffentlich) keine Pädagogin sondern Mutter sein. Wie wird mir der Rollenwechsel gelingen? Zum Glück gibt es den Kapitän, der ganz einfach Vater sein kann. Ich glaube, zwei Erzieher als Eltern wäre zuviel des Guten.

Einen Tag noch, dann sind endlich Sommerferien! Und bei den aktuellen 30 Grad fühlt sich das perfekt an. Wir fahren erst an die Westküste und dann weiter nach Deutschland. Dort werden wir alle Freunde und Verwandten besuchen und dann an der Ostküste Schwedens entlang wieder nach Hause fahren. In Deutschland werden wir dann auch anfangen, Babysachen anzuschaffen. In diesem Fall ist es unser Vorteil, wenn unsere Freunde uns in der Familienplanung voraus sind und Sachen abzugeben haben. Ich kann es kaum erwarten, endlich Babysachen anzusammeln!

Montag, 29. Juni 2015

Das erste Mal

Heute, am 1. Tag des fünften Monats, war es soweit: da war sie, DIE Frage. Und sie kam so herrlich spontan. Eine Mutter holte ihr Kind ab und hockte vor ihm. Damit hatte sie nicht nur Augenhöhe mit dem Kind sondern auch meinen Bauch im Blick. Erstaunt guckte sie zu mir hoch und fragte: bekommst du ein Kind? Ich musste lachen und bestätigte es. Oh, wie schön, rief sie. Und dann 30 Sekunden später kam die Erkenntnis: dann hast du ja bald Elternzeit. Ja, genau. Ja, das war natürlich schade für sie. Die ganze Situation war so spontan, ehrlich und voller Gefühle. Einfach herrlich. Ich hätte mir kein schöneres erstes Mal vorstellen können.

Inzwischen ist mein Bauch wirklich ordentlich gewachsen. Seit ein paar Tagen fühlt es sich nicht mehr gut an, auf ihm zu schlafen. Ich habe ja ohnehin Schlafprobleme, die dadurch natürlich nicht besser werden. Insofern habe ich auch wirklich keine Angst vor Schlafmangel nach der Geburt. Schlimmer kann es wirklich nicht werden. 


In einem Anfall von Friedfertigkeit hatte ich meiner Freundin, die im letzten Jahr meinem Kinderwunsch sehr unqualifiziert begegnet war, eine Versöhnungsmail geschrieben. Sie hatte sich darauf entschuldigend gemeldet, so dass wir das Kriegsbeil beigelegt haben. Dann habe ich ihr von der Schwangerschaft berichtet. Ich bekam daraufhin eine Whatsup mit freundlicher Gratulation und einem Link: the real truth about having a Baby:
1. breastfeeding must not "just happen"
2. your Baby probably won't appreciate your Interieur Design skills (sondern es wünscht deine Nähe)
3. Postnatal depression
4. Sorge um das Kind
5. Schlafmangel

Neu war nichts davon für mich, und ich gedenke nicht, mir Sorgen zu machen. Abgesehen davon, dass ich mich für gut vorbereitet halte. Immerhin hatte ich ja drei Jahre Zeit, mir über alles und nichts Gedanken zu machen und nebenbei andere Mütter und Freundinnen zu beobachten. Manchmal hat eine lange Vorlaufzeit eben auch was Gutes. Ich würde behaupten, dass ich den schwierigsten Teil des  Weges zum Kind hinter mir habe. Naja, aber sie hatte es ja lieb gemeint. Und für sie waren das offensichtlich echte Probleme. 

Der Kapitän und ich lieben es, uns die Zukunft zu dritt vorzustellen. Immer wieder tauchen Sätze auf, wie: bald haben wir jemanden, der hier rumkrabbelt und alles auseindernimmt. Nächstes Jahr erleben wir das hier mit Kinderwagen. Etc.

Meine Schwangerschaft verläuft weiterhin ohne Auffälligkeiten abgesehen von dem eländigem Heuschnupfen. Tabletten will ich nicht nehmen, und zudem war ich mit der Ernährung nachlässig und habe viele Ausnahmen mit Molkereiprodukten gemacht. Das muss jetzt besser werden. Meine arme Nase. Die war ja eh schon dicht wegen der Schwangerschaft.

Jetzt freuen wir uns auf das Highlight dieser Woche: US am Donnerstag! und am Samstag geht's an die Westküste. Wir fangen den Urlaub mit zwei Nächten auf einem ehemaligen Gutshof an. Vier Wochen ausschlafen nach durchgegeisterten Nächten liegen vor uns. Und hoffentlich mit vielWärme und Sonne. So wünschen wir uns das.

Donnerstag, 11. Juni 2015

Schwanger sein

Ich merke, dass ich eine ambivalente Einstellung zu meinem Bauch habe. Ich habe nämlich inzwischen wirklich einen. Es scheint so, als habe mein Körper nur auf die Schwangerschaft gewartet, um endlich an der Lieblingsstelle wachsen zu können. Immer schon war der Bauch meine "Problemzone". Nahm ich zu, dann zuerst am Bauch. Nun, das ist ja jetzt erklärtermaßen auch das Ziel gewesen. Trotzdem wage ich (noch) nicht, ihn stolz meiner Umwelt zu präsentieren. Irgendwie finde ich es zu früh, und vor allem glaube ich, dass er größtenteils aus Fett besteht. Aber ich arbeite an mir. Ich bin jetzt in der 14. Woche- so besonders ist das jetzt auch wieder nicht. Ich finde, ich werde mit jedem Tag ein wenig stolzer und erwische mich häufiger, wie ich darüber streichele. Natürlich nicht unbedingt in der Öffentlichkeit, aber Zuhause oder bei der Arbeit.

Soviel zu dem Bauch. Die nächste Herausforderung bestand in dem Kauf eines passenden BHs. Wir waren am Wochenende in Essen und in zwei Läden für Umstandsmode. Die erste Verkäuferin gab sich ganz kompetent, fragte in welcher Woche, musterte mich und ließ mich nicht ausreden als ich ihr das Problem erläutern wolle. Sie kenne sich aus...sie kam dann mit einem Baravado BH, Größe M. Es war wie erwartet: zu klein. Die Verkäuferin machte große Augen. Es ist nämlich so, dass ich mit 1,63 m ja nicht besonders groß bin. Ebenso sind auch meine Brüste entsprechend klein. Dagegen ist mein Brustkorb alles andere als klein. XL war dann zu groß, und L hatte sie nicht. Blöd, ansonsten saß der schon echt gut. Im nächsten Laden verlangte ich dann gleich L. Die Verkäuferin guckte wieder sehr erstaunt. Dieses Mal gab es aber keinen Bravado. und L war zu klein. Ich habe dann XL genommen und bin damit zufrieden. Ich habe halt das Kreuz einer Schwimmerin, ohne eine zu sein. Insofern konnte ich meiner Kollegin aber versichern, dass mir unser Kind wahrscheinlich in der Babytrage nicht zu schwer werden wird. Ich habe ihr von meiner Vision berichtet, dass ich gedenke, die Hausarbeit mit Babytrage zu erledigen, sollte das Kind alleine unzufrieden sein. Sie äußerte Bedenken, dass es mir mit der Zeit zu schwer werden würde...es erheitert alle, wenn ich meine Ideen bzgl. meiner Zeit als frisch gebackene Mutter kundtue.

Bei unserem kurzen Deutschlandtrip letztes Wochenende haben wir auch die Kusine vom Kapitän getroffen. Und siehe da: sie erwartet ihr zweites Kind am 18.12., sozusagen 4 Tage nach uns! Das interessante war, dass sie meinte, sie wäre schön eine Woche weiter als ich. An den Kapitän gewandt meinte sie, er solle jetzt mal weghören und erklärte, dass sie ihren Eisprung spät im Zyklus habe. Haha, als würden solche Informationen den Kapitän vom Hocker hauen!! Der Termin ist also nachberechnet, zuerst ging man davon aus, dass es ein Nikolauskind werden würde. Die Nachricht über ihre schangerschaft war natürlich witzig und hat die Oma des Kapitän gefreut- gleich zwei Urenkel zu Weihnachten!

Ich finde es sehr interessant, was Mütter als unentbehrliche Anschaffungen betrachten, und vor allem wie unterschiedlich das ist. Die Kusine meinte, man bräuchte auf jeden Fall einen Vaporisator. Da ich fest entschlossen bin, voll zu stillen, brauche ich den sicher nicht. Sie hat gar nicht gestillt. Dann empfahl sie eine Babyschale für's Auto. Wir haben kein Auto. Brauchen wir also auch nicht. Die Frau des besten Freundes des Kapitäns fand ein Küchengerät super, was ihr das Essen gleich zu Brei kocht. Erscheint mir erstmal auch nicht zwingend erforderlich. Soviel also zu den unbedingt wichtigsten Dingen, die ganz offensichtlich sehr individuell sind.

Samstag, 6. Juni 2015

Der kleine Hautfetzen

Vor ein paar Wochen habe ich beim Duschen einen Hautfetzen an meiner Schamlippe gefunden. Gefühle von Ekel und Unsicherheit kamen hoch. Natürlich googelte ich vorwärts und rückwärts und kam zu dem Schluss, dass es sich um eine Warze handeln musste. Entweder eine harmlose Stilwarze oder eine Feigenwarze, die mit dem Papillomavirus zusammenhängt, der wiederum auch das Kind infizieren könnte. Laut Internet ist dafür der Hautarzt zuständig. Aber an DER Stelle? Zudem war ich mir ganz sicher, dass dieser Zuwachs mit der Schwangerschaft zusammenhängt. Ich rufe also erst einmal die Krankenhotline an, um in Erfahrung zu bringen, an wen ich mich wenden kann. Ich musste schlucken, als sich ein Mann meldete, aber was soll's? Raus mit der Sprache! Er meinte, ich sollte mich an die Hebamme wenden, die würde mich dann schon weitervermitteln.

Da wollte ich mich ja sowieso melden zum Erstgespräch. Die hatte für mich dann einen Arzttermin gebucht. Der war am Freitag. Ich war ja bisher ziemlich verwöhnt, da ich nur von Frauen behandelt worden war, deswegen musste ich wieder schlucken, als sich der Arzt als ein Mann erwies. Mir war die Sache schon ziemlich unangenehm. Es war dann aber alles kein Problem. Er guckte in meine Unterlagen und meinte: Ach, ein Luciakind! Das wäre gut, weil in dieser Jahreszeit weniger Geburten anstehen würden. Die Schweden würden ihre Kinder jetzt bekommen. Außerdem teilte er mir die Ergebnisse meiner Blutprobe mit. Ich hätte einen gigantischen Eisenwert. Normal würde er wohl bei 20-30 liegen, meiner war über 80! Er fragte, ob ich immer wenig geblutet habe. Ja, das konnte ich bestätigen. Ich war wohl nicht nur mit meinen Eisprüngen sparsam...aller Voraussicht würde mein Vorrat wohl für die ganze Schwangerschaft reichen, ohne dass ich Eisenpräparate nehmen müsste. 

Jetzt aber zu dem eigentlichen Problem- dem Hautfetzen. Er meinte vor der Untersuchung, dass die Haut bei einer Schwangerschaft wachsen würde. Als er das Ding sah, meinte er, das wäre ganz harmlos, ein Narbe, die eben gewachsen wäre. Ich könnte die Hebamme nach der Geburt bitten, das Ding wegzuschneiden. Oder man könnte es mit einem Bindfaden abbinden, so dass es abfallen würde. Da ich an diese Stelle nicht gut rankommen würde, wäre das eine Aufgabe für den Kapitän. Wir haben sehr gelacht, als ich ihm erzählte, dass ich darauf wohl nicht hoffen dürfte, da der Kapitän sich bei solchen Sachen sehr anstelle. Ich berichtete ihm von der Zecke, die ich seitlich an der Hüfte gehabt habe. Ich kam da wirklich schlecht ran, aber der Kapitän war nicht zur Mithilfe zu bewegen...aber schön, dass es nur eklig aussieht, aber ansonsten harmlos ist.

Zum Schluss wollte ich noch wissen, wieso ich jetzt doch schon am 2.7. (16.SSW)  zum US soll, obwohl wir uns auf Ende Juli (20. SSW) geeinigt hatten. Eigentlich würde dieser US in der 18. SSW gemacht, aber vor einiger Zeit habe man den rutinemäßig in der 16. SSW gemacht. In der 18. SSW könne man das Herz besser beurteilen, aber für die anderen Organe würde es keine Rolle spielen. Man sei wohl zu dem Schluss gekommen, dass die 20. SSW zu spät sei, für den Fall, dass grobe Mißblidungen vorliegen würden. Ok, dann weiß ich. In vier Wochen werden wir also Stupsi sehen! Und kurz danach werde ich den kleinen Schatz wohl auch zum ersten Mal spüren. Darauf freue ich. Ich am meisten!

Sonntag, 31. Mai 2015

Abschluss des ersten Trimesters

Die ersten 12 Wochen sind geschafft- ohne Überraschungen mal abgesehen von dem positiven Test. Alles lief genauso wie es sollte, zumindest soweit ich das beurteilen kann. Diese Woche hatte ich meinen letzten Termin zur Akupunktur. Jetzt ist Pause bis November. Eine Ära geht zu Ende. Immerhin war ich dort seit Oktober 2012 wöchentlich in Behandlung. An das liebe Geld wollen wir mal nicht denken, eher daran, wie es mir sehr geholfen hat, meinen Körper zu verstehen und seine Bedürfnisse besser zu befriedigen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich jetzt schwanger bin und die ersten 12 Wochen so gut geschafft habe.

Am Freitag hatte ich das Erstgespräch mit der Hebamme, die mich bis zur Geburt betreuen wird. Sie ist sehr sympathisch, was mich freut, da ich dann einfach bei ihr bleiben kann. Ansonsten hätte ich wohl über einen Wechsel nachdenken können. Sie hat mich in den Finger gepieckst, um den Blutzucker und den Hämoglobinwert zu ermitteln. Alles super. Auch die Urinprobe ergab keine Auffälligkeiten. Der Blutdruck war exemplarisch. Sie lachte, weil ich ihr zu verstehen gab, dass ich nichts anderes erwartet hatte. 

Anschließend sind wir die Möglichkeiten zur Diagnostik durchgegangen. Ich hatte mich natürlich schon vorher gut informiert und meine Meinung gebildet. Ich wollte aber, dass der Kapitän sich auch informiert und seine eigene Meinung bildet. Das hätten wir mal lieber schon zuhause diskutieren sollen. Jetzt hat sich auf die Schnelle gar keine Meinungsbildung mit anschließender kontroverser Diskussion zugetraut. Ein bißchen schade, aber es ist ja nicht so, dass nur ich Zugang zu Informationen im Vorwege habe...Das Ergebnis ist, dass wir jetzt nicht die Nackenfalte messen und damit nicht auf Downsyndrom testen lassen. Ich vertrete die Auffassung, dass ich am liebsten meine Ruhe und Zuversicht bewahren möchte. Es fühlt sich alles gut und richtig an. Was wäre denn, wenn sie uns ein gewisses Risiko für ein Downsyndrom mitteilen würden? Sagen wir mal 1:20? Wäre ich dann bereit, eine Fruchtwasserunterwuchung machen zu lassen? Ich denke nicht. Ich habe die Auffassung, dass ich das Kind jetzt nehme, wie es ist. Wir haben so lange auf Stupsi gewartet. Wäre ich wirklich in der Lage, dieses Kind abzutreiben, weil man uns ein Risiko für EINE Erkrankung mitteilt??? Es gibt tausende Erkrankungen, aber die werden nicht getestet. Niemand gibt dir die Garantie, dass dein Kind gesund auf die Welt kommt. Selbst wenn es im Bauch gesund ist, kann immer noch was während der Geburt passieren. Offensichtlich hat sich unser Kind zum Bleiben entschieden, und darüber sind wir froh. Auch wir sagen Ja zu diesem Leben. Deswegen brauchen wir jetzt keinen Test und keinen Ultraschall. Als ich fragte, wie es denn wären, wenn das Kind nun in meinem Bauch gestorben sei. Einer Freundin von mir ist das passiert. Sie hatten beim US gesehen, dass es nicht mehr gewachsen ist und das Herz nicht mehr schlug. Meine Hebamme fragte daraufhin, ob ich mich denn schwanger fühlen würde. Oh ja, sagte ich- vollschwanger! Darauf hat sie gelacht und gemeint, dass dann wohl auch alles in Ordnung sei.

Also haben wir jetzt einen Termin für Ende Juli verabredet und ungefähr in der Woche wird es auch einen Routineultraschall geben. Den wollten wir uns dann doch nicht entgehen lassen. Vielleicht sieht man ja dann das Geschlecht...

Jetzt warten wir also auf die Sommerferien, die am 4.7. endlich beginnen. Vier freie Woche liegen dann vor uns, die wir mit dem Auto auf Erkundungstour in Schweden sowie auf Deutschlandreise verbringen werden. Und ungefähr in dieser Zeit werde ich Stupsi wohl dann auch das erste Mal spüren. Darauf freue mich besonders. Jetzt ist es immer noch so abstrakt. Ich lese, was das Kleine in mir macht- diese Woche hat es schlucken gelernt, und es träniert schon tüchtig die Bewegung von Armen und Beinen- aber all das tut es im Verborgenen. Wie kann das sein, dass in mir eine kleine Person wohnt, und ich bekomme davon nichts mit?

Sonntag, 24. Mai 2015

10+6

Die Zeit vergeht wie im Fluge: in einer Woche haben wir die kritischen Wochen (hoffentlich) ohne Komplikationen überstanden. Ich muss dazu sagen, dass ich mich geweigert habe, sie als solche zu betrachten. Es ist ein bißchen wie nach dem Transfer: solange mir keiner das Gegenteil beweist, gehe ich von dem besten aus. Bis jetzt verläuft meine Schwangerschaft genauso wie es in den Apps und Fachbüchern beschrieben steht: sehr müde (was aber besser geworden ist), leichte Übelkeit, veränderter Appetit, verstärkter Geruchssinn, und nächtliche Toilettenbesuche. Das einzige, was vielleicht nicht ganz nach Plan läuft ist mein Bauchwachstum. Der ist nämlich Dank meines Schokoladengenusses nach Feierabend bereits gewachsen, so dass ich schon angefangen habe, Schwangerschaftshosen zu tragen. Die sind zugegebenermaßen aber immer noch etwas groß. Da ich nicht möchte, dass die Eltern jetzt schon Wind davon bekommen, stehe ich morgens nun vor der Herausforderung, etwas passendes zu finden, was den Bauchumfang kaschiert. Gestern haben ich den Kleiderschrank durchforstet und drei Kartons mit Klamotten aussortiert, weil die entweder jetzt schon zu eng sind oder zu warm und dann zu eng werden. Jetzt haben ich einen große leere Schublade, in die bald die ersten Babysachen einziehen können. Als ich letzte Woche Zuhause war, haben meine Mutter und ich zwischen alten Puppenkleidern tatsächlich meine alte Babykleidung gefunden. Welch eine Freude! Dabei war eine Strickjacke und Mütze, die ich von Bildern her kannte, die meine Oma damals für mich gestrickt hatte. 

Die Mutter vom Kapitän war tatsächlich einen Moment sprachlos, als wir ihr am Muttertag die frohe Botschaft verkündeten. Aber sie hat sich aufrichtig gefreut und meinte, sie hätte sich nie getraut nachzufragen. Das sei das schönste Muttertagsgeschenk für sie. Allerdings hat sie es recht schnell einer Freundin weitererzählt, obwohl wir sie eindringlich darum gebeten haben, genau das nicht zu tun. Es handelte sich um eine Freundin, die einen Sohn hat, den der Kapitän kennt. Dieser Sohn hatte über Facebook gefragt, ob der Kapitän Sex gehabt habe. So eine Frage ist natürlich in jedem Fall blöd, aber in unserem speziellen Fall extra blöd. Der Kapitän ist jetzt sauer, und es herrscht mal wieder Funkstille mit Schwiegermutter.

Ansonsten ist es total witzig, welche Vorstellungen der Kapitän so bzgl. unseres anstehenden Familienlebens hat. Vor ein paar Tagen zeigte er mir Bilder vom Sommerfest seines Lieblingsfussballvereins. Zu sehen waren lauter Aktivitäten für Kinder, wie Schminken, Hüpfburg, Fotoshooting mit dem Riesenmaskottchen, etc. Er meinte dann, dass wir ja nächstes Jahr dorthin fahren könnten. Ich machte ihn darauf aufmerksam, dass sich der Spaß dabei für einen Säugling sicher in Grenzen halten wird...
Ein anderes Mal sprachen wir über die Herausforderung, die die zeitgleiche Kinderbetreuung und die Führung des Haushaltes mit sich bringen wird während der Elternzeit, die er natürlich auch nehmen möchte. Er meinte dann, dass man das ja gemeinsam mit dem Kind machen könne. Dann dauere es eben eine Stunde, die Waschmaschine zu füllen...ich sehe es vor meinem geistigen Auge- meine beiden Lieblinge Zuhause und könnte mich schon jetzt amüsieren! Es wird so spannend, uns beide in der neuen Elternrolle zu erleben!

Heute hatten wir Stadtteilfest, was bei 18 Grad und Sonnenschein ausgesprochen nett war. Ich habe unglaublich viele Schwangere gesehen und merke, dass ich jetzt (natürlich) nicht mehr neidisch bin, sondern mir vorstelle, dass ich auch bald mit so einer Wampe unterwegs sein werde. Es ist immer noch streckenweise unfassbar. Ich bin immer noch ich, aber ich bin nicht mehr alleine. In mir schlagen zwei Herzen, und Stupsi macht schon Bewegungsübungen in aller Heimlichkeit. Welch ein Wunder der Natur! Ich bin sehr gespannt, welche Persönlichkeit unser Kind haben wird. Wie wird es sein? Was wird es gut finden? Was wird es gar nicht mögen?

Am 29.5. habe ich den ersten Termin bei der Hebamme. Dann werden wir mehr zu dem weiteren Ablauf erfahren. Ich bin gespannt, ob es dann demnächst noch mal einen Ultraschall geben wird.

Sonntag, 10. Mai 2015

SSW 8+6

Am Mittwoch waren wir zum letzten Mal in der Kinderwunschklinik. Welch eine Entwicklung in so kurzer Zeit! Am 10.2. waren wir dort zum Erstgespräch, am 6.5. werde ich mit einem Ultraschallbild aus der neunten SSW entlassen! Alles ist bestens: wir konnten den rasenden Herzschlag unseren Kindes bewunden. Wahnsinn, wie schnell das schlägt! Unser kleines Wunder war 17 mm "groß", und hatte einen guten Platz in meiner Gebärmutter gefunden. Damit ist es also amtlich: wir werden im Dezember Eltern. Berechnet ist der 14.12. Ich bin weiterhin sehr zuversichtlich und war letztendlich auch nicht überrascht, dass wir unser Kind sehen konnten und alles in Ordnung ist. Es fühlt sich einfach gut und richtig an. Und jetzt liegen auch nur noch 3 Wochen der kritischen Zeit vor uns. Es wird schon werden.

Inzwischen wissen es jetzt auch die meisten um uns herum. Am Freitag habe ich es meiner Chefin erzählt. Es weiß sowieso fast die ganze Belegschaft, da wäre es komisch, es ihr nicht zu erzählen. Sie ist ja sonst nicht so die emotionale, umso überraschter war ich über ihre echte Freude. Das war wirklich eine schöne Reaktion! Sie fragte auch, wie es mir gehe. Ihr sei auch die ganze Zeit schlecht gewesen, und sie habe dann immer Knäckebrot in der Tasche gehabt und nebenbei gemümmelt..

Und da es jetzt eh schon alle wissen, wollen wir es nachher der Mutter vom Kapitän erzählen. Ich bin sehr gespannt auf ihre Reaktion. Sie hat in den sechs Jahren, die wir zusammen sind nie nach Kindern gefragt. Ich weiß nicht, ob ihr das zu intim erschien oder ob es wirklich kein Thema für sie war. Dazu muss man wissen, dass sie sich sehr darum sorgt, alt zu werden und sich sehr anstrengt, jung zu wirken. Im Gegensatz zu ihrem häuslichem Sohn zieht sie Samstagnacht um die Häuser. Vielleicht ist sie erstmal geschockt, dass sie Oma wird...? Naja, sie hat ja noch etwas Zeit, sich mit dem Gedanken anzufreunden.

Bei meinen Recherchen zum Mutterschutz musste ich feststellen, dass dieser hier in Schweden lange nicht so ausgeprägt ist, wie in Deutschland. In Deutschland dürfte ich nicht länger als 8 Stunden täglich arbeiten, von dem Zeitpunkt an, an dem mein Arbeitgeber von der Schwangerschaft weiß. Eine solche Regelung gibt es hier nicht. Ebenso wenig wie es eine Regelung gibt, ab wann frau vor der Geburt Zuhause bleibt. Das entscheidet jede individuell. Man hat hier eine bestimmte Anzahl Elterntage, die Frau schon vor der Geburt nehmen kann. Aber dann minimieren sich die Tage, die man mit seinem Kind hat, was darin resultiert, dass hier so lange wie möglich gearbeitet wird. Ich muss gucken, wie das bei mir geht und wie ich mich dann zum Ende hin bewegen kann. Aber ich finde es Wahnsinn, dass ich eigentlich mal wieder gegen meinen Körper arbeite: mein Körper will Ruhe, aber der Job verlangt immer wieder Arbeitstage von 12 Stunden, was dann bedeutet, dass ich morgens um 6.20 Uhr aus dem Haus gehe und abends um 20.45 Uhr nach Hause komme. Um annähernd 8 Stunden Schlaf zu bekommen, muss ich gegen 21.00 Uhr einschlafen.. Wegen der ständigen Toilettenbesuche schlafe ich keine Nacht durch. Meine Chefin meint, dass Schwangerschaft keine Krankheit sei. Nee, das ist es sicher nicht. Wobei das auch komisch ist- mit unerfülltem Kinderwunsch war ich krank, jetzt bin also gesund. Aber die Bedürfnisse ändern sich, wenn frau schwanger ist. Ich denke, das ist der Nachteil an der Sache mit der Gleichberchtigung. Mann und Frau sind nicht gleich. Wir haben unterschiedliche Bedürfnisse, insbesondere, wenn es um die Tage der Menstruation oder eben der Schwangerschaft geht. Aber da wir Frauen die gleichen Rechte wie die Männer wollen, glauben wir, wir müssten auch deren Lebensführung nacheifern. Eine Schwangere leistet sehr viel auf anderer Ebene: wie kann sie dann noch die gleiche Leistung im Arbeitsleben bringen? Ich finde das falsch. Das Leben meines Kindes werde ich jedenfalls durch diesen Wahnsinn nicht riskieren. Sollte ich merken, dass mein Körper eine Pause braucht, muss ich mich eben krank melden. Aber manchmal geht es dann doch besser als erwartetet mit einem langen Arbeitstag. Und so viele sind es auch gar nicht mehr, die Sommerferien nähern sich mit Riesenschritten. Am 3.7. ist der letzte Arbeitstag, und dann ist der Kindergarten vier Wochen zu.

Was meine Ernährung betrifft, so kann ich sagen, dass alles, was zwei Jahre lang Gültigkeit hatte, jetzt nicht mehr gilt. Ich esse Weizen, ich habe ein großes Stück Käse gekauft und die ersten Bissen seeeehr genossen! Das habe ich meiner Akupunkteurin nicht erzählt, sie fand die vielen Bananen schon nicht so gut. Sie meinte aber auch, dass es nach den ersten 12 Wochen besser werden würde. Ich bin gespannt. Ich glaube ja weiterhin an die Vorteile einer guten Ernährung, aber im Moment ist wirklich alles anders.

Morgen starte ich in eine kurze Arbeitswoche. Mittwochabend fliege ich nach Deutschland zu meinen Eltern und werde wohl auch die eine oder andere Freund treffen. Sonntag geht's dann wieder zurück. Ich freue mich auf den kleinen Heimatbesuch, es ist jetzt schon fast ein Jahr her, dass ich dort war.

Sonntag, 26. April 2015

Das Leben mit unserer Krabbe

Inzwischen sind zwei Wochen vergangen seit ich den Test gemacht habe. Was ist in der Zeit passiert? Ich denke, die Botschaft ist angekommen: wir sind wirklich schwanger, auch wenn das noch kein Arzt bestätigt hat. Aber mein Körper spricht mit mir. Mein Appetit hat sich deutlich verändert. Der morgendliche Brei, den ich seit mehr als zwei Jahren morgens sehr genossen habe, schmeckt mir nicht mehr. Der Zimt-Apfelgeschmack reizt mich so gar nicht mehr. Stattdessen liebe ich Avocados und Grapefruits! Und Bananen helfen mir auch gut vor dem Einschlafen. Laut TCM soll ich weder Bananen noch Grapefruits essen. Erstere sind schleimbildend, letztere kühlen zu sehr. Ich vertraue einfach auf meinen Körper, der wird schon wissen, was ihm gut tut und was er jetzt braucht. Zum Glück habe ich keinen Appetit auf Süßigkeiten. 

Die nächste Veränderung ist die ständige bleierne Müdigkeit. Es fühlt sich an wie ein starker Jetlag. Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, muss ich mich erst mal eine halbe Stunde hinlegen. Dummerweise stehen jetzt im Kindergarten Elterngespräche an. Ich bin froh, wenn die geschafft sind. Am Mittwochen saß ich deshalb mal wieder mit meinen Kolleginnen nach der eigentlichen Arbeit zusammen und haben über die Entwicklungen der Kinder gesprochen. Bis halb acht saßen wir, und waren trotzdem nicht fertig! Dann ging einfach nichts mehr. Ich brauche ja auch noch eine Stunde, um nach Hause zu kommen, und eigentlich ist mein Ziel, dass ich mich gegen halb neun ins Bett begeben, da ich ja um 5 Uhr morgens schon wieder aufstehen muss. Da ich zusätzlich noch mit einer Erkältung kämpfte, war es am nächsten Tag mal wieder um mich geschehen- nichts ging mehr. Also mal wieder krankgemeldet- zum dritten Mal seit Beginn der Behandlung! Im Netz habe ich gelesen, dass das Immunsystem hauptsächlich das Kind schützt, und die Mutter dafür anfälliger ist...nun, so habe ich wenigstens etwas Ruhe und Schlaf bekommen. Donnerstagabend wurde mir dann allerdings so schlecht, dass ich dachte, das halte ich nur schwer weitere sechs Wochen aus. Es folgte eine Horrornacht, in der sich mein komplettes Verdaungssystem entleerte. Das war keine Schwangerschaftsübelkeit- da hatte ich mir also auch noch einen Virus eingefangen! An Essen war erst wieder gegen Freitagabend und dann auch nur sehr vorsichtig, zu denken. Jetzt ist das wohl überstanden und mir ist nur noch nochmal schwanger übel. Denke ich jedenfalls.

Abgesehen von diesen Beschwerden bin ich in Gedanken bei unserer kleinen Krabbe. Laut Apps und Schwangerschaftsliteratur soll unser Kind nun einer Krabbe ähneln, inklusive Schwanz. Die kleine Krabbe ist so winzig wie eine Erbse, meine Gebärmutter soll so groß eine Apfelsine sein. Das kleine Herz schlägt schon, und seit dieser Woche fließt wohl auch Blut durch die winzigen Gefäße. Außerdem bilden sich Arm- und Beinansätze, sowie die inneren Organe. Wir sind schon sehr gespannt auf unseren Termin zum Ultraschall in 10 Tagen! Mein Gefühl sagt mir, dass es der kleinen Krabbe gut geht. 

Die nächsten zwei Tage gilt es dann noch mal die Zähne zusammenbeißen- morgen Abend habe ich wieder ein Arbeitstreffen bis um 19.00 Uhr, und Dienstag haben wie Afterwork. Wir wollen zusammen essen gehen, und die Mehrheit will in ein Fischrestaurant. Ich habe die Karte schon vorwärts und rückwärts studiert, um zu gucken, welches Gericht für mich am besten bzw. am wenigsten schädlich ist. Das war keine leichte Sache. Nach wie vor will ich Milchprodukte meiden, ebenso wie Weizen, wenn ich auch bereit bin, kleine Ausnahmen zu machen. Dann will ich natürlich keinen Fisch essen, der mit Schwermetallen belastet ist. Meine Akupunkteurin hat mir von jeglichem Fischkonsum abgeraten, da die meisten Gewässer auf die eine oder andere Art und Weise belastet seien. Ich solle Fischölkapseln nehmen. Ok, außerdem schließe ich natürlich Soßen auf Alkoholbasis aus. Ebenso wie ich keinen Gravadlachs und keine Aioli esse. In Frage kommen würde also das Biff mit Zwiebeln, wenn ich beim Kartoffelbrei kompromissbereit wäre. Das ganze soll dann 30 Euro kosten!!!! Das letzte Mal als ich Biff gegessen habe, kaute ich und kaute. Das war kein Vergnügen. Ich kann Fleisch essen, aber eher als Beilage denn als Hauptgericht. Also habe ich mir für den Krabbensalat entschieden, aber dann ohne Rhode Island Soße. Das liegt mir dann abends sicher auch nichts so schwer im Magen. Und kostet "nur" 22 Euro. Ich finde, die Schweden spinnen. Ich wäre ja bereit, soviel Geld zu bezahlen, wenn ich wüsste, dass es sich um Bio-Lebensmittel handeln würde. Aber dieses Restaurant oder Brasserie wie sie sich nennen, gehört einer Kette von mehreren Läden an, die sich keineswegs in dieser Richtung auszeichnen. Tja, wir leben in einer Demokratie und die Mehrheit hat sich dafür und gegen das vegetarische Restaurant entschieden. Mitgehangen, mitgefangen.

Montag, 13. April 2015

Der Tag danach

Alles ist immer noch sehr abstrakt und unglaublich. Unglaublich schön. Um es ein wenig besser zu begreifen, habe ich heute Morgen auch noch den Test der Klinik gemacht- zwei deutliche Linien. Ich bin wirklich schwanger. Unser Kind wächst in mir. Laut App und Bilderatlas fängt das Herz morgen an zu schlagen. Morgen ist der Embryo 22 Tage alt. Faszinierend.

Das Besondere an dieser Situation ist, dass außer euch auch die meisten Menschen um mich herum eingeweiht sind. Die "kritische" Zeit werde ich also in Begleitung verbringen. Auch gut. Meine Freundinnen dürfen es ruhig wissen, und es ist auch gut, dass meine Kolleginnen informiert sind. Eine Fehlgeburt würde ja in keinem Fall spurlos an mir vorbei gehen, und da wir so eng zusammen arbeiten, müsste ich es ihnen dann eh sagen. Aber daran wollen wir jetzt nicht denken. Es reicht, wenn der Kapitän meiner Euphorie immer wieder mit den Worten begegnet: "jetzt warten wir erstmal ab." Oh, wie ich ABWARTEN liebe!!! Aber dann hat er doch heute zugegeben, dass er bei seinem Lieblingsfussballverein schon einen Strampler entdeckt hat. Schmunzel. 

Das Telefonat mit der Klinik war ziemlich nüchtern. Keine Fanfaren als ich von dem positiven Test berichtet habe. Ob ich über die Ernährung Bescheid wüsste? Nöö, nicht direkt. Ich könne ja mal auf der Seite vom Lebensmittelverk nachgucken. Ok. Und dann haben wir noch einen Termin zum Ultraschall gebucht: 6. Mai. Dann SEHEN wir unser Kind. Tatsächlich ja sogar schon zum zweiten Mal. Vor lauter Ernüchterung und weil der Anruf später als angesagt kam, habe ich vergessen zu fragen, was mit Lutinus ist. Also habe ich wieder angerufen, eine neue Telefonzeit bekommen. Als der zweite Anruf kam, stand ich gerade schwitzend mit 8 Kindern im Flur, die alle fertig angezogen auf das Spielen im Hof warteten. Während das Telefon klingelte, öffnet ich schnell die Tür, was zur Folge hatte, dass zwei der Kinder erstmal gleich umfielen, weil die sich an die Tür gelehnt hatten. Die anderen stürzten raus zum Tor. Das Telefon klingelt weiter. Meine Kollegin sagte, ich solle rangehen. Als ich das Tor aufmachte und die Kinder endlich im Hof waren, hörte das Klingeln auf. Super! Und jetzt? Wieder neue Telefonzeit? Aber die Maschine sagte mir, ich wäre noch registriert. Also ABWARTEN. Der Anruf kam dann, als ein Kind neben der Schaukel saß und mit einer Schaufel Sand auf die Kinder in der Schaukel schmiss. Während ich also mit der Hebamme sprach, habe ich den Jungen dort weg gezogen. Alles gut. Lutinus hat seine Zeit gehabt. Ich nehme noch die letzten zwei Tabletten und dann ist Schluss.

Sonntag, 12. April 2015

Tränen der Freude und Erleichterung

Um drei Uhr nachts bin ich nach nur wenigen Stunden Schlaf aufgewacht und konnte an nichts anderes als den Test denken. Laut Klinik sollte ich sechs Stunden vorher nicht gepinkelt haben. Nach endlosen Hin-und Herwälzen habe ich beschlossen, dass ich nicht bis zum Morgen warten kann. Beherzt habe ich also den Test in den Urin gehalten und danach versucht, mich auf die Wartezeit zu konzentrieren. Ich habe aber doch rübergelinst und sah sofort das deutliche Plus!!!!!

Die Tränen liefen, ich zitterte und war überglücklich. Erst jetzt wurde mir bewusst, unter welcher Anspannung ich gestanden haben muss. Der Kapitän war eh wach, so dass ich ins Schlafzimmer ging, das Licht anmachte und ihm den Test hinhielt. Der Arme- mitten in der Nacht, plötzliches Licht und dann einen Test, mit dem er eh nichts anfangen konnte! Dazu eine völlig aufgelöste Frau. Das muss Mann erst mal verkraften. Ich weiß, dass er sich freut, auch wenn er es in dem Moment noch nicht so zeigen konnte. Wir müssen das erst mal begreifen: sehr wahrscheinlich werden wir in 8 Monaten einen Knirps oder eine Knirpsin bei uns haben! Unser Kind wächst in mir und scheint sich wohl zu fühlen. Der totale Wahnsinn.

Vielen lieben Dank fürs Daumendrücken und mitfiebern.




Freitag, 10. April 2015

Endspurt- die Spannung steigt

Alles wie gehabt- seit meinem letzten Eintrag ist mein Zustand unverändert. Die Brüste spannen weiter, mir ist immer wieder mal leicht übel, und ab und zu ziept es mal kurz. Es geht mir gut. Ich bin allerdings ziemlich aufgeregt, was den anstehenden Test betrifft. Jetzt kann ich euch alle viel besser verstehen- ein Negativ wäre alles andere als witzig. Das hier ist einfach mit einem normalem Zyklus nicht zu vergleichen. Ich kann dann nicht sagen, ach, dann versuchen wir es eben im nächsten Zyklus noch mal. Und wie viel schlimmer muss es erst für alle diejenigen sein, die schon mehrere missglückte Versuche hinter sich haben??? Ich bekomme grade einen Eindruck, wieviel Kraft das kosten muss. Nun bin ich ja soweit noch nicht- alles ist weiterhin offen, und die Chancen stehen ja nicht gar so schlecht. Aber so ist das eben: sind die Erwartungen hoch, ist auch das Risiko für eine schwere Enttäuschung groß. Und nach drei Jahren Kinderwunschzeit erscheint ein positiver Schwangerschaftstest ziemlich abstrakt. Eher etwas, was anderen passiert und nicht einem selbst. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum man ungewollte Kinderlosigkeit schlecht mit einem Beinbruch oder einer sonstigen Erkrankung vergleichen kann: beim Beinbruch bekommt man sofort Hilfe, und meist ist die auch wirksam. Man muss nicht eine lange Zeit mit immer wiederkehrenden Enttäuschungen zurecht kommen.

Nun, bald ist es jedenfalls soweit: meine Warteschleife nähert sich dem Ende. Eigentlich soll ich Montag testen, aber mir ist eingefallen, dass das nun wirklich kein geeigneter Moment ist. Montagsmorgens, wo alles zügig gehen muss, damit ich rechtzeitig zum Boot und zur Arbeit komme. Da ist keine Zeit, das Ergebnis auch nur annähernd zu verarbeiten, wie auch immer das ausfallen wird. Also teste ich am Sonntag. Das ist dann PU+20 und ET+18. Sollte also kein Problem sein. Wahrscheinlich könnte ich auch morgen schon testen, aber ich will mir nicht ggf. das ganze Wochenende verderben. Auch, wenn alles super aussieht- ich bin nach etlichen Recherchen bei Google zu dem Schluss gekommen, dass das auch nichts zu bedeuten haben muss. Ich denke, dass ich gut auf Medikamente anspreche, und bei der täglichen Ladung Progesteron bekomme ich meine Blutung wahrscheinlich alleine deswegen nicht. Man kann ja nun auch nicht direkt behaupten, dass mein Körper zu vorzeitigen Blutungen neigt...mit meinem PCO.

Also, weiter Daumen drücken. Ich meld mich Sonntag dann wieder.

Montag, 6. April 2015

Eine Woche noch

Es ist inzwischen wirklich schon zwei Wochen her, dass die liebe Frau Doktor mir 6 Eizellen entnommen hat. Wahnsinn. Zwei von drei Packungen Vaginalzäpfchen sind problemlos in meinem Körper verschwunden. Morgen beginne ich mit der letzen Packung. Endspurt! Bis jetzt war ich ziemlich  entspannt und die meiste Zeit positiv. Seit Samstag etwa scheint mein Geruchssinn zu einer Mimose zu mutieren. Der Kapitän hatte mir abends einen schönen Sandwich mit eingelegten Tomaten, Oliven und Fetakäse gegrillt. Zugegebenermaßen triefte es von Fett. Den Geschmack hatte ich noch am nächsten Morgen im Mund. Gestern waren wir beim Fußball. Und was gibt es dort an jeder Ecke- fettiges Fastfood. Naja, der Kapitän hatte seinen Spaß mit mir. Der Geruch von Fett geht also im Moment gar nicht. Ich will nicht sagen, dass mir permanent schlecht ist, aber irgendwie so ein Gefühl zwischen flau und kodderich. Und natürlich muss einem ausgerechnet dann, wenn man am sensibelsten auf Gerüche reagiert, eine Verkäuferin aufdringlich einen Streifen mit Parfüm unter die Nase halten. Riech doch mal! Und dabei sind wir nur an der Abteilung vorbei gegangen, um in eine andere zu gelangen. Parfümläden und -Abteilungen empfand ich schon immer als eine olfaktorische Zumutung, aber jetzt ist es schon fast Folter! Ich habe noch nie verstanden, wie Leute dort den ganzen Tag arbeiten können.

Mein Unterleib verhält sich die meiste Zeit ruhig, nur ab und zu ziept er mal. Im Gegensatz zu sonst in der zweiten Zyklushälfte fühle ich mich nicht aufgeblasen. Dahingegen bin ich mir nicht sicher, ob sich meine Brüste verändern. Empfindlich sind sie schon seit Behandlungsbeginn, das ist also kein Indiz. Aber manchmal kommt es mir vor, als wären sie ein bißchen größer geworden. Das kann aber natürlich auch Einbildung sein. Ansonsten bin ich viel müde, was verschiedene Ursachen haben kann. Immerhin kuriere ich noch die Erkältung aus, und die Zäpfchen haben sicher auch einen gewissen Einfluss. 

Morgen geht es wieder zur Arbeit, und in einer Woche wird getestet. Ich bin froh über jeden Tag, an dem nichts außergewöhnliches mit meinem Körper passiert. Aber würde die Blutung denn überhaupt kommen, so lange ich für einen hohen Progesteronspiegel sorge? Nun, ich habe beschlossen, mich bis zuletzt schwanger zu fühlen. Sollte ich enttäuscht werden, dann ist nächste Woche auch noch Zeit für die seelische Verarbeitung. Jetzt darf ich zumindest noch eine Weile weiter von Kinderwägen etc. träumen. Euch kann ich es ja sagen- ich habe sogar schon verschiedene Schwangerschafts- Apps runtergeladen und lese eifrig, was wohl gerade in meinem Bauch passieren mag. Außerdem behalte ich den online-Seconhand-Markt bzgl. Kinderwagen, trip-trap-Stuhl und Wiege im Blick. Ich beobachte nur, natürlich wird noch nichts gekauft. Aber es ist gut zu wissen, wie die Preise und die Angebote liegen, damit ich dann bei Bedarf schnell zuschlagen kann. Das einzige, was ich doch jetzt schon mal bestellt habe, ist ein Bildatlas über die Entwicklung des Kindes im Mutterbauch. Den wollte ich schon länger haben. Das Betrachten von diesen spannenden Bildern ist ja auch erst mal nicht von eigenen Kindern abhängig. Es ist wie mit einem Reiseführer- Ich habe zwei von Mauritius hier, und keiner kann sagen, ob und wann ich da mal hinkommen werde. Aber das Angucken und Träumen hat auf jeden Fall Spaß gemacht. So träume ich mich also weiter durch die letzte Etappe der "Warteschleife", wohlwissend, dass danach neue Etappen beginnen, wie auch immer die dann aussehen werden.

Donnerstag, 2. April 2015

Entwicklungskurve

Das hätte ich nicht gedacht, dass ich von dieser magischen Entwicklungskurve schon so frühzeitig hören würde. Ich kannte die bisher nur aus Berichten von Eltern, wenn sie mit ihren Kindern bei ärztlichen Kontrolluntersuchungen waren. Unsere Embryos wichen also von den Anforderungen der Kurve ab. Deswegen wurde nichts eingefroren. Und es wäre nicht unnormal, dass dies so sei. Ok, diese Aussage fühlte sich erstmal gut an. Es war einfach ein Schock zu hören, dass der Plan mit dem Einfrieren so daneben gegangen war, wo alles andere so super lief. Aber man könne keine Schlussfolgerungen bzgl. des Knirpses in mir ziehen. Man wisse nicht, warum sich die Embryos so schlecht entwickelt hätten. Das sei noch nicht richtig erforscht. Im Nachhinein kann man sich natürlich auch fragen, ob die Kurve denn gut ist, wenn ihr so wenige folgen. Wahrscheinlich ist dieses Verfahren noch nicht ganz ausgereift. Und irgendwie ist es ja auch gut so. Ich wäre dagegen, dass Kinder in einer künstlichen Gebärmutter ausgetragen werden. Und ein wenig geht das ja in die Richtung. Das ist schon alles ganz schön abstrakt: Entwicklung im Inkubator, ein manchmal Jahre andauerndes Dasein im Eis bis zur Wiederbelebung..Das ist vielleicht auch gar nicht unser Weg. Wenn sowohl mein Körper als auch der vom Kapitän was mimosenhaftes haben, warum sollte es unseren Kindern anders gehen? Mit mimosenhaft meine ich, dass Umwelteinflüsse, denen anderen auch ausgesetzt sind, womöglich zu unser eingeschränkten Fruchtbarkeit geführt haben. Nun, ihr seht, ich kann mich schon wieder in Spekulationen verheddern. Wir hoffen jetzt also einfach in Ruhe weiter auf eine gute Entwicklung des Knirpses. Der hat jedenfall optimale Bedingungen.

Mittwoch, 1. April 2015

Das war jetzt nicht so witzig

Eben war ich beim Briefkasten, weil ich gucken wollte, ob der Brief von der Klinik schon angekommen ist. Ist er. Trotz aller positiver Energie hat KEIN EINZIGER Embryo den Samstag erlebt. Das ist ein herber Rückschlag. Das bedeutet, dass ein möglicher negativer Test dann gleich wieder Spritzen und das volle Programm nach sich ziehen würde. Und sicher dann mit höherer Dosis. Nee, das ist nicht witzig. Ich bin so gut davor ansonsten, fühle mich bis jetzt ziemlich gelassen. Und das obwohl ich mit Kopfschmerzen und Schnupfen mal wieder der Arbeit fern bleibe. Aber Irgendwie glaube ich nicht, dass das für den Knirps so schlimm ist. So hat er jedenfalls Ruhe für seine weitere Entwicklung. Jetzt ruhen also alle Hoffnung auf ihm oder ihr. Heja, heja, kleines Pünktchen!

Sonntag, 29. März 2015

Was haben Statistiken mit meinem Leben zu tun?

Irgendwie ist es doch komisch- außerhalb des Kinderwunsches macht man sich wenig Gedanken über Statistiken. Jedenfalls kann ich das von mir behaupten. Wenn man einen Versicherungsmakler befragen würde, würde der bestimmt die Auffassung vertreten, dass ich absolut unterversichert bin. Keine Unfall-, keine Berufsunfähigkeitsversicherung, keine private Rentenvorsorge. Natürlich auch keine Rechtsschutzversicherung und auch nie eine Reiserücktrittsversicherung. Und auch keine Arbeitslosenversicherung. Hier in Schweden kann man selbst entscheiden, ob man einzahlt. Ich bin der Meinung, dass ich mit meinem Beruf ein sehr geringes Risiko habe, arbeitslos zu werden. Versicherer führen gerne ihre Statistiken an, die quasi die Grundlage ihrer Geschäftsidee ist. Mit anderen Worten- in den meisten Fällen sind mir die Statistiken schnuppe. Warum ploppen dann ausgerechnet jetzt immer wieder Gedanken daran auf?? 30 Prozent werden pro Versuch mit ISCI schwanger heißt es. Mit geht es bestens. Warum habe ich das Gefühl, dass ich mich nicht schon jetzt freuen darf? Bei keiner anderen schulmedizinischen Behandlung wird soviel gezweifelt wie bei der kinderwunschbehandlung scheint es mir. Ansonsten überwiegt immer die Hoffnung auf einen positiven Ausgang. Sei es Krebs, sei es ein Beinbruch oder eine x-beliebige OP. Es gibt ja sogar Forschungen, dass der Glaube an den Heilerfolg sich postiv auf die Behandlung auswirkt. Ich will die Zeit der Vorfreude genießen. Ich glaube, enttäuscht wäre ich in jedem Fall, wenn der Test negativ ausfallen sollte. Wobei das ja dann auch erst mal nur heißt, dass es nicht gleich beim ersten Mal "geklappt" hätte. Aber warum sollte sich der Knirps nicht wohl gefühlt haben? Alles war und ist bestens. Meine Eierstöcke haben sich wieder beruhigt, ich habe keine Überstimmulierung gehabt, alle Eizellen konnten befruchtet werden, und es kam zum Transfer. Seelisch geht es mir super. Ich denke auch oft an den Knirps und was ich ihm alles später erzählen werde, woran er schon aus dem Bauch heraus teilgenommen hat. Gestern habe ich eine Runde durch unser Viertel gemacht, was gerade wieder große Veränderungen erlebt. In Gedanken kommuniziere ich mit dem Knirps und mache ihn auf alles rundherum aufmerksam. Ich will mich einfach freuen und Vertrauen haben. Die Menschen um mich herum sind voller Euphorie und lassen sich kaum beschwichtigen. Meine Kolleginnen fiebern mit. Die wären dann wohl auch sehr enttäuscht... Meine Eltern sind ganz aus dem Häuschen. Mein Vater hat schon ausgerechnet, dass das Kind dann etwa zu Lucia geboren werden würde. Wie ich damals schon berichtete, hatte ihm die Ceremonie ja sehr gefallen. Hm. Nein, ich werde kein Pessimist unter lauter Optimisten sein. Dieses Wunder hat es immerhin schon miljonen Male gegeben, dass eine Frau beim ersten Versuch schwanger geworden ist. Und das hier ist unser erster Versuch mit Aussicht auf Erfolg.

Mittwoch, 25. März 2015

Es hätte nicht besser laufen können

Ich war schon sehr gespannt, wie viele Eizellen sich haben befruchten lassen. Das war das erste, was ich fragte, noch bevor ich mich auf dem Behandlungsstuhl niedergelassen habe. Alle sechs! Ich bin überglücklich. Was für eine Bestätigung, dass unsere Gene es genauso wie wir empfinden und sich anscheinend zusammen wohl fühlen. Damit hatte ich allerdings nicht gerechnet- zulange hat meine Akupunkteurin immer wieder erzählt, dass frau mit PCO manchmal "leere" Eizellen habe. Rein medizinisch konnte ich das nie nachvollziehen, aber eine gewisse Sorge blieb dennoch. Aber nun gab es an der Qualität wohl nichts auszusetzen. Sechs Embryonen. Wahnsinn. Für eine Frau mit spärlichen Eisprüngen und einem Mann mit zu wenigen und zu langsamen Schwimmern. Nun ja. Ein Fünfzeller tummelt sich jetzt in meiner Gebärmutter und fühlt sich hoffentlich so wohl, dass er sich zum Bleiben entscheidet. Die anderen fünf haben noch drei Tage zur Weiterentwicklung, und wer den Samstag erlebt, geht ins Eis. Sie teilen uns nächste Woche schriftlich mit, wie viele es geworden sind. Mal gucken, ob das noch vor Ostern was wird. Am 13.4. soll ich morgens testen und dann anrufen. Sollte ich vorher bluten, soll ich trotzdem Lutinus weiter einnehmen, man wüsste ja nie. Sollte der Test positiv sein, gibt es drei Wochen später den US. Ich bin froh, dass jetzt erstmal Ostern sind. Damit habe ich zwei kurze Wochen vor mir und habe dann hoffentlich weniger Stress. Außerdem freue ich mich auf das große Event am 11.4.- dann wird die Brücke übers Wasser geschoben. Es liegen also in jedem Fall schöne Wochen vor mir. Ich werde jeden Tag mit dem Knirps genießen. Ich darf mindestens bis zum 13.4. froher Hoffnung sein! Jippi!!! Ach übrigens habe ich mir schon mal etwas weitere Bekleidung gekauft. Die Jeans drücken ganz furchtbar auf dem Bauch, so dass ich vor der Entscheidung stand, ob ich größere Hosen oder etwas Bequemes kaufen soll. Es gab neue Strumpfhosen, eine Tunika und ein Kleid. Das ist bequem und sieht gut aus. Mal gucken, ob es auch praktisch bei der Arbeit ist.

Dienstag, 24. März 2015

Die Entstehung des Lebens

Irgendwas ändert sich gerade. Ohne mir in den vergangenen zwei Wochen des Spritzens über diesen Moment Gedanken zu gemacht zu haben, tauchen diese jetzt aus dem Nichts auf. Vielleicht, weil ich gerade innehalte? Ich habe gegeben, und jetzt warte ich darauf, morgen zu empfangen. Ich freue mich wahnsinnig darauf, unseren Knirps bei mir zu haben. Für mich passiert gerade ein Wunder: ein Teil von mir verschmilzt mit einem Teil vom Kaptitän. Neues Leben entsteht. Es wird noch entscheiden, ob es bleibt, aber erstmal entsteht Leben. Unser Kind oder sogar Kinder. Ich liebe den Knirps oder die Knirpse schon jetzt in ihrer Petrischale. Irgendwie passt diese Geschichte auch zur Geschichte von mir und dem Kapitän. Es hat lange gedauert, bis das Schicksal uns zusammen geführt hat. Ich war 32, er 29. Ich musste erst nach Island gehen, um jemanden zu treffen, der uns zusammen führen konnte. Silvester 2008 begegneten wir uns das erste Mal, kurz nachdem ich von einer langen Reise zurück gekommen war. Drei Wochen später fuhr er 500 km mit dem Zug und besuchte mich an der Ostsee. Seit diesem Wochenende sind wir ein Paar. Man kann also sagen, dass wir schnell waren, sobald wir einmal die Entfernung überwunden hatten und uns begegnet sind.  Es wäre schön, wenn sich diese Geschichte mit den Eizellen und den Spermien wiederholen würde. Die haben sich bisher auch noch nie getroffen..auch sie müssen erst eine Reise in die Petrischale machen und sich kennenlernen. In dem kurzen Moment des Zusammenführens entscheiden sie, ob sie zusammen bleiben wollen. Aber warum sollte es ihnen anders gehen als uns damals vor über sechs Jahren? Ich bin jetzt lieb zu meiner Gebärmutter und bereite alles für die Ankunft unseres Knirpses vor. Er soll es schön gemütlich und warm haben. Eine Wärmflasche auf dem Bauch, viel warmer Tee und viel Ruhe, das gehört zum heutigen Programm. Morgen Vormittag gehe ich zur Akupunktur und nachmittags ist es dann soweit- wir heißen den Knirps willkommen! Ich gelobe, mich so wenig wie möglich zu stressen. Weder durch den Kindergarten noch durch irgendwelche Warteschleifen. Morgen ist der Knirps bei mir. Die "Warteschleife" dauert hier drei Wochen. 15. April also. Es wird wohl auch keine Bluttest gemacht, man macht Zuhause einen Schwangerschaftstest und dann geht es ein paar Wochen später zum US. Für mich ist dieses Verfahren ok. Letztendlich braucht man keinen SST- entweder kommt die Blutung oder eben nicht. Und wenn ich eins beim Lesen der vielen Blogs begriffen habe: selbst ein positiver SST ist keine Garantie für ein Kind. Und auch keine Garantie für den Genuss der Frühschwangerschaft. Da übe ich mich doch lieber gleich im Vertrauen haben. Morgen zieht ein Knirps ein und wenn es ihm gefällt, dann bleibt er. Oder sie.

Montag, 23. März 2015

Und es wurden 6

Sechs Eizellen- im ersten Moment war ich ein wenig enttäuscht, weil sich ja die ganze Zeit 10 Eibläschen gezeigt hatten. Aber sechs sind sicher eine gute Ausbeute. Und letztendlich kommt es ja nicht darauf an, wie viele, sondern auf die Qualität. Und dann reicht eine aus für ein Kind. Am Mittwoch bekomme ich einen Embryo zurück, die anderen dürfen sich bis Samstag weiterentwickeln und alles, was dann noch lebt, geht ins Eis. In Schweden hätten sie hohe Anforderungen für das Einfrieren. Ok. Ich habe mich jetzt doch noch zwei weitere Tage krank gemeldet. Die Hebamme meinte, ich solle es morgen ruhig angehen lassen, und da das nicht geht im Kindergarten und ich am Transfertag sowie frei haben will, schien mir das die beste Idee.
Zur ganzen Prozedur kann ich sagen, dass wir sehr freundlich behandelt wurden. Uns wurde ein Raum mit Krankenbett und Sessel zur Verfügung gestellt. Ich bekam schicke weiße Strümpfe, einen schicken weißen Mantel und zwei Paracetamol und eine Diazepan. Damit legt sich dann meine Nervosität schon ganz bald. Und das herrlichste war die elektrische Wärmematte im Bett! Der Bauch spannte ja nun schon vor dem Eingriff, und Wärme tat da richtig gut. Dann gab es noch eine Kanüle in den Arm. Etwa eine Stunde später ging es dann in den OP, natürlich mit schicker Haube ausgestattet. Sobald ich meinen Platz auf dem Stuhl gefunden hatte, gab es wieder eine schöne Wärmematte auf den Bauch und ein wenig Morphium ins Blut. Dazu eine örtliche Betäubung in den Unterleib. Und dann ging es los. Es ging relativ schnell, und wir konnten alles live über den Monitor verfolgen. Nur zum Schluss war es unangenehm, ich nehme an, dass die Medikamentenwirkung dann bereits nachließ. Ich wankte dann wieder zu unserem Raum. Jetzt hatte ich wirkliche Schmerzen, wie bei starken Menskrämpfen. Also bekam ich noch eine Schmerztablette zum Käsebrot und dem Tee. Der Service war gut, da kann ich nichts anderes sagen. Eine Stunde später sind wir gegangen. Wir haben erst noch in der City gegessen und sind dann heim. Seitdem liege ich auf der Couch und erhole mich. Jetzt heißt es also zwei Tage warten bis ich weiß, wie viele sich haben befruchten lassen. Ich bete, dass es mindestens zwei sind. Ich hätte so gerne was zum einfrieren!

Der große Tag ist gekommen

Heute ist der Tag der Wahrheit. Heute findet die erste Geburt statt, die Geburt der Eizellen. Irgendwie ist es ja wie eine Geburt. Es kommt zwar noch nichts Lebendiges raus, aber es kann zu Leben erwachen und darum geht es ja bei der ganzen Prozedur. Welch ein spannender Moment! Ich muss allerdings auch sagen, dass ich ziemlich nervös bin. Die Vorstellung, dass in meine Eingeweide vorgedrungen wird, ist nicht sonderlich angenehm. Hier gibt es auch keine Vollnarkose, nur örtliche Betäubung und Beruhigungs- und Schmerzmittel. Irgendwas werde ich also mitbekommen. Aber es wird ja schnell gehen und dann können wir den weiteren Weg am Monitor verfolgen. Spannend! Ich bin auch froh, dass ich die Eizellen nicht weiter tragen muss- sie drücken doch ganz schön. Ich hoffe, dass es nachher bei der Schwangerschaft nicht so drückt, zumindest nicht am Anfang. In der Gebärmutter ist ja letztendlich auch der Platz für Wachstum vorgesehen. Nicht in den Eierstöcken.
Das Wochenende mit meiner Freundin war toll. Auffallend war ihre Zuversicht: warum sollte es nicht beim ersten Versuch klappen? Die vergangen drei Jahre der Kinderwunschzeit scheinen nicht spurlos an mir vorbei gegangen zu sein. Zudem lese ich täglich in all den Blogs über viele Mißerfolge. Die meisten Wege sind hier lang und beschwerlich. Und auch meiner dauert ja nun schon eine Weile. Warum also jetzt plötzlich von dem schnellen Glück ausgehen? Anderseits ist es natürlich so, dass die Blogwelt keine repräsentatives Bild abgibt, was die Erfolge der Reproduktion betrifft. Frau schreibt keinen Blogg nur weil sie aufgrund eines schlechten Spermiogramms vor der ersten künstlichen Befruchtung steht. Die wenigstens ohne sonstige Vorgeschichte tun das. Mit Vorgeschichte meine ich weibliche Erkrankungen wie PCOS oder Endometriose, z.B. Insofern liest man hier wenig von denen, die in der ersten Runde schwanger geworden sind. Und ich habe zwar meine Vorgeschichte mit PCOS, welches ich allerdings ganz gut in den Griff bekommen habe, und die nun auch nicht der Grund ist, warum wir stehen, wo wir stehen- vor der ersten Punktion. Grundsätzlich ist das PCOS ja jetzt sogar hilfreich, ich sollte ja mehrere Eizellen produzieren und davon habe ich laut AMH-Wert genug. War eben mein Leben lang sparsam mit Eisprüngen. Naja, und dann die Statistiken! Die besagen, dass zwei von drei Frauen innerhalb von DREI Versuchen schwanger werden. Aber da ist die Rede von drei Versuchen. Nun, im Einzelfall haben die Statistiken keine Aussagekraft. Und deswegen habe ich mich kurz vor ihrer Abreise dazu hinreißen lassen, auszurechnen, in welcher Woche ich wäre, wenn wir uns im Juli wieder sehen. 15./16. Woche! Wow.

Freitag, 20. März 2015

3. US

Heute ging es dann zum dritten US. Dieses Mal wieder bei der Ärztin, die auch das Erstgespräch und den erstem US gemacht hat. Sie ist wirklich sehr sympathisch, und ich freue mich, dass sie auch die Punktion am Montag machen wird. Alles sieht soweit super aus. Die beiden großen Bläschen sind jetzt 21 mm, die restlichen 8 sind zwischen 13 und 18 mm. Die Schleimhaut ist 10 mm dick. Auf Nachfrage erklärte sie, dass sie den Östrogenwert geprüft haben, weil die Bläschen so unterschiedlich groß waren. Sie wollten wissen, ob sie noch auf das Wachstum der kleineren warten konnten. Konnten sie. Sie glaubt auch nicht, dass ich eine Überstimmulierung bekommen werde. Es sehe im Moment einfach gut aus. Das höre ich doch gerne. Dann bin ich mal gespannt, wieviele sie dann tatsächlich ernten werden, und vor allem, wie viele sich befruchten lassen und weiter entwickeln. Spannend! Heute Abend nehme ich zum letzten Mal Gonal F und Orgalutran. Eine Stunde später als bisher, was schon wieder meinen ganzen Plan gefährdet, da ich meine Freundin gerne vom Bahnhof abholen möchte. Wenn ihr Flieger rechtzeitig landet, dann sollte es klappen. Und morgen um 23.00 Uhr spritze ich dann die Ovitrelle.
Ich musste allerdings noch mal zur Apotheke und eine Spritze Orgalutran abholen. Ich bin extra zur großen am Bahnhof gefahren, damit ich nicht wieder umsonst warte. Stockholm ist wirklich ein Dorf: wer steht dort freundlich lächelnd am Schalter? Eine Mutter aus dem anderen Kindergarten, in dem ich mal gearbeitet hatte. Muss denn das ausgerechnet dann sein, wenn ich diese Medikamente abhole??? Sonst habe ich noch nie einen Bekannten in einer Apotheke getroffen. Naja, ich beruhigte mich damit, dass ihr das Prozedere ja bekannt sein müsste. Sie hat nämlich ein Adoptivkind, und sehr wahrscheinlich gibt es dazu auch eine längere Geschichte..sie hat mich dann auch gar nicht direkt bedient, kam aber dazu und plauderte ein wenig mit mir. War schon ok. Auf dem Heimweg habe ich dann der Chefin mitgeteilt, dass es mir besser gehen würde, ich aber am Montag frei haben muss. Obwohl ich sie darauf vorbereitet hatte, fragte sie doch tatsächlich zurück, was ich denn machen wolle! Die geht mir echt auf die Nerven. Ich habe noch Resturlaub aus dem letzten Jahr, und ich muss mich nicht dafür rechtfertigen, was ich in meinem Urlaub mache. Und sie kann sich ja denken, dass ich keine sponate Vergnügungsreise mache. Ich verstehe, dass das für den Betrieb ungünstig ist, aber ein wenig kann sie auch an ihre Mitarbeiterinnen denken. Es wird mir immer klarer, dass ich keine Zukunft in diesem Gewebe habe. Zu schlecht bezahlt, und man macht sich kaputt. Der Durchfall ist wieder weg, ich denke, dass der einfach stressbedingt war. Ich war tatsächlich gestern ganz kurz davor, mich in meinem alten Beruf zu bewerben. Die suchen gerade Leute, und die Bezahlung ist deutlich besser. Aber nein, ich werde jetzt nicht den Job wechseln, wenn ich gerade in der heißen Phase bin. Aber mittelfristig kann ich mir das gerade sehr gut vorstellen. Ich kann euch übrigens verraten, dass ich in den vergangen Wochen viele tolle Einfälle hatte. Es ging los mit der Idee, ein Flüchtlingskind aus Syrien aufzunehmen. Es werden dringend Leute gesucht, die sich um die Minderjährigen kümmern. Ok, aber das passt jetzt auch gerade nicht ins Konzept. Dann die Idee, einen kleinen Hund anzuschaffen: ich traf vor ein paar Tagen eine Nachbarin, und die hatte einen Malteser Hund, so einen kleinen flauschigen weißen. Obwohl ich Hunde sonst nicht so mag, ich bin mehr der Katzenmensch, gelang es dem Kleinen, mich in Sekunden von sich einzunehmen. Er war so neugierig und guckte mit in den Briefkasten und huschte mit seinen kurzen Beinen so flink die Stufen rauf. Ja, so einer würde schon gut zu uns passen. Der Kapitän hätte ja gerne einen Bobtail, aber dem können wir wirklich in unserer Stadtwohnung nicht gerecht werden. Gut, wir werden jetzt in keinem Fall einen Hund anschaffen, aber träumen ist erlaubt. Vieleicht dann, wenn das Kind da ist. Dann kann ich die beiden zusammen erziehen. Ihr seht, ich kann mich beschäftigen! Bin schon sehr gespannt, wie ich die Warteschleife nach dem Transfer erlebe. Und wie ich die Hormone vertrage. Das Fazit der ersten Phase: Bauchziehen, Kopfschmerzen und weniger stressresistent. Die Stimmung war ok.

Donnerstag, 19. März 2015

Hm

Inzwischen ist Donnerstag, und ich weiß immer noch nicht, wann es los geht. Damit es nicht langweilig wird, habe ich mir im Kindergarten noch was eingefangen und sitze jetzt mit Durchfall Zuhause. Mein Körper braucht wohl mal eine Pause von der Hektik im Kindergarten..
In den vergangen zwei Tagen ging es turbulent zu. Als ich mich Dienstag mit Gonal F gespritzt habe, ließ sich der Penn nicht ganz auf null runterdrücken und stand bei 50. Im Beilagezettel stand, dass ich dann dann die nächste Spritze mit den entsprechenden Einheiten, die das Display anzeigte, nehmen solle. Ok. Das ist ja kein Problem. Panik machte sich aber breit, als ich nachrechnete: im ersten Pen waren 900 Einheiten. Ich hatte 7 Tage 125 Einheiten gespritzt, das macht schon zusammen 875. Dazu kommen noch 12,5 vom ersten Tag und eben Dienstag. Wenn ich 125 minus 50 rechne, dann komme ich auf 75. Meine Schlussfolgerung- irgendwann muss ich zu wenig gespritzt haben! Bin ich einfach zu dumm, um die richtige Dosis einzustellen???? Die Idee, mir einfach noch mehr als die 50 Einheiten zu spritzen, verwarf ich wieder. Im schlimmsten Fall werde ich eben noch weiter spritzen. In der folgenden Nacht weckte der Kapitän mich, weil wir Polarlichter hatten. Das ist äußerst selten in Stockholm und war natürlich ein Erlebnis! Und vielleicht ist es ein gutes Zeichen, da wir ja vor einem Jahr nach Island gefahren sind, in der Hoffnung, dass wir vielleicht dort in Anwesenheit dieser fantastischen Naturphänomene dem Wunschkind näher kommen können. Vergeblich, wie ihr wisst. Aber jetzt vielleicht, anders als geplant, aber auch gut?! Ich war also gut gelaunt, als ich mich mit dem Kapitän im Schlepptau auf den Weg in die Klinik machte. Die neue Ärztin war ebenfalls nett und beruhigte meine Sorge, dass ich mir zu wenig gespritzt hatte. Es wäre immer etwas mehr in den Spritzen...warum sagt einem das niemand vorher? Der Ultraschall ergab, dass alle Eibläschen weiter gewachsen waren. Jeweils ein großes von 18mm in jedem Eierstock und vier weitere in jedem, die zwischen 10 und 13 mm groß waren. Die Ärztin wollte sich aber nicht entscheiden, wann denn nun die Punktion sein wird. Ich musste noch mal Blut abgeben, weil der Östrogenspiegel bestimmt werden soll. Sie würden mich am gleichen Tag anrufen, um mir das Ergebnis mitzuteilen. Ok. Irgendwie ahnte ich, dass das alles nicht so leicht würde. War es auch nicht. Obwohl ich das Telefon die ganze Zeit bei mir hatte, verpasste ich zwei Anrufe. Zwischendurch bekam ich aber schon eine SMS, in der mit mitgeteilt wurde, dass ich eine elektronisches Rezept bekommen habe. Ich konnte zwar nicht sehen, was drin stand, aber ich konnte es mir denken. Ich hatte keine Orgalutran mehr Zuhause.. Also weiter spritzen und keine Punktion am Freitag. Wie ich dann einer Mitteilung auf der Mailbox entnehmen konnte, sollte ich Freitagmorgen erneut zum Ultraschall. Ok. In der Zwischenzeit ging das Leben im Kindergarten mit viel Stress weiter. Ganz plötzlich ging meine eine Kollegin nach Hause, weil sie Probleme mit Magen und Darm hatte. Da stand ich also mit der anderen Kollegin und 16 kleinen Rabauken. Ich versuchte eine halbe Stunde erfolglos eine Vertretung für heute zu bekommen. Total frustrierend! Eine Liste abzutelefonieren, bei denen die meisten gar nicht antworten und die wenigen, die antworten schon gebucht sind. Die Chefin erreichte ich auch nicht. Was soll's, die Kinder brauchten neue Windeln, ihre Zwischenmahlzeit und mussten angezogen und raus auf den Hof gebracht werden. Mit etwas Hilfe aus der anderen Gruppe schafften wir das mit Bravour. Aber ich hatte unglaubliche Kopfschmerzen und fühlte mich total mies. Nach der Arbeit fuhr ich dann in die nächste Apotheke, um de Medikamente abzuholen. Ich wollte nur noch nach Hause und hatte so gar keine Geduld. Und es dauerte, bis ich an die Reihe kam. Dann lief mir noch eine Mutter über den Weg. Auch nicht das, was man sich wünscht, wenn man diese Medikamente holt. Zu allem Elend kam noch, dass ich wirklich feststellen musste, dass meine Kollegin richtig geguckt hatte: die Mutter ist schwanger! Mit dem dritten Kind, passend zum Umzug von der Dreizimmerwohnung in ein Haus! Es ist immer wieder erstaunlich, wie das bei anderen klappt. Aber nun ja, es sei ihr gegönnt. Ich war einfach wirklich mies drauf. Und als ich endlich an die Reihe kam und mir die Mitarbeiterin sagte, sie müsste das Medikament bestellen, es würde morgen kommen, da wäre ich beinahe in Tränen ausgebrochen! Das war definitiv zu viel des Guten. Ich erklärte ihr, dass ich die Medikamente unbedingt jetzt brauche. Sie rief also in der Filiale an und die hatten alles vorrätig. Es lag mehr oder weniger auf dem Heimweg, auch wenn ich wieder erstmals suchen musste. Zum Glück kam der Kapitän dazu und fuhr mit mir nach Hause. Ich nahm zwei Paracetamol und legt mich mit Wärmflasche ins Bett. Die Temperatur stieg leicht und ich meldete mich entgegen meines schlechten Gewissens für heute im Kindergarten ab. Soll der Betrieb eben zusammenbrechen, ich konnte einfach nicht. Es tut mir leid für meine Kolleginnen, die haben heute sicher keinen witzigen Tag. Mir geht es inzwischen besser, ich habe keine Fieber und nur noch leichte Kopfschmerzen. Da ich mich auch in keine Jeans quetschen muss, geht es auch dem Bauch gut, mal abgesehen davon, dass ich unter Durchfall leide und sich jetzt allmählich Hunger breit macht. Ich werde gleich mal versuchen, was zu essen. Und heute Nachmittag gehe ich zur Akupunktur, das hilft sicher auch. Für morgen habe ich mich auch abgemeldet. Jetzt werde ich mich ausruhen. Die Hebamme, mit der ich heute Morgen gesprochen habe, meinte, der Durchfall hätte keine Wirkung auf die Hormone. Mach ich mir deswegen mal keine Sorgen. Ich hoffe jetzt also auf Punktion am Montag und dass ich schnell wieder gesund werde. Morgen Abend kommt immerhin endlich meine Freundin aus Deutschland zu Besuch! Für Magen-Darm-Probleme ist jetzt ganz schlechtes Timing.

Montag, 16. März 2015

Ich bin stolz auf meinen Körper

Das bin ich wirklich. Heute war der große Tag des ersten Ultraschall, und es hat schon ordentlich in meinem Bauch gezwickt. Den obersten Knopf mache ich schon gar nicht mehr zu, weil es so drückt. Allerdings drückte es nach dem US schon deutlich weniger: mein Körper reagiert wie erhofft auf die Medikamente und produziert in jedem Eierstock etwa 5 Eizellen mit einer Größe von 7-13 mm. Bei der Punktion ist eine Größe von 15 mm erwünscht. Die Gebärmutterschleimhaut ist 8mm dick, mindestens 7 mm sollte sie haben. Ich soll jetzt noch weiter spritzen, und Mittwoch ist dann der zweite Ultraschall. Punktion ist dann entweder Freitag oder Montag. Mein Gefühl hat mir schon seit dem ersten Gespräch Freitag gesagt, also wird es jetzt wohl so sein. Dann bekomme ich vielleicht nächsten Montag schon einen Zellklumpen zurück...und habe hoffentlich einige zum einfrieren. Bis heute war es alles noch so abstrakt, aber als ich die Einblässchen mit eigenen Augen sah und mit eigenen Ohren von der Ärztin hörte, dass alles super aussieht- da fing ich an zu begreifen. Es wächst in mir. Mein Körper bereitet sich auf neues Leben vor. Und dann finde ich es auch gar nicht komisch, dass sich mein Appetit geändert hat. Ich habe mehr Hunger, aber da ich ja entgegen meiner Körpers weiß, dass ich mich nicht auf zehn Kinder vorbereiten muss, versuche ich ihn auszutricksen. Die Hosen zwicken ja jetzt schon, ich habe keine Lust, in die Breite zu gehen. Also versuche ich es jetzt morgens mit einem herzhaften Gericht, gerne mit Proteinen oder Fetten. Gestern gab es Hirse mit Shitakipilzen und Avocado, heute Hirse mt Ei. Das war lecker und hat mich gut satt gemacht. 
Jetzt freue ich mich auf Mittwoch. Ich gehe gerne in die Klinik, die Atmosphäre ist sehr angenehm und die Ärztin sehr nett. Mittwoch treffe ich allerdings eine andere Ärztin. Ich finde es amüsant, wie es heute lief, mal ganz abgesehen von dem tollen Ergebnis. Ich saß also auf dem Stuhl mit dem Ultraschallgerät zwischen den Beinen, und die Ärztin fragte mich, ob ich ihr wohl helfen könnte beim dokumentieren. Klar, kein Problem. Ich kam also einen Block und einen Stift und schrieb die Maße der Eibläschen auf, während sie maß. Es war so herrlich unkompliziert! Ach, es wäre schön, wenn der restliche Weg zum Kind jetzt einfach mal unkompliziert laufen würde. Wir haben jetzt ja auch wirklich genug Hürden genommen. Ich muss zugeben, dass ich im Moment sehr zuversichtlich bin. Alles wird gut. Und wie Hanni sagt: ansonsten ist es noch nicht das Ende.

Samstag, 14. März 2015

Flaues Gefühl

In den letzten Tagen hatte ich eine ständig flaues Gefühl im Bauch, gestern Morgen hatte ich so großen Appetit, dass ich schon auf dem Weg zur Arbeit die halbe Essensration, die eigentlich für den Heimweg eingeplant war, aufgegessen habe. Und dass, obwohl ich wie gewöhnlich eine große Schüssel mit Getreidebrei nur knapp 1,5 stunden verdrückt hatte. Das hat es noch nie gegeben! Ansonsten ging es mir mit Gonal F ganz gut. Gestern habe ich dann die erste Orgalutran gespritzt, und heute Nacht bin ich mit stechenden Bauchschmerzen aufgewacht. Ich habe sofort an Überstimmulierung oder Allergie gedacht, aber eine Bestätigung in dieser Richtung konnte Dr. Google mir nicht geben. Ich habe mir dann eine Wärmflasche gemacht, was auch geholfen hat und bin dann wieder eingeschlafen. Vielleicht war es auch einfach was anderes mit dem Darm. Heute geht's mir jedenfalls wieder besser. Jetzt bin ich natürlich sehr gespannt auf Montag. Wie sieht es in meinen Eierstöcken aus? Wann ist die Punktion, und dann natürlich- wie viele Eizellen? Ich gehe ja bei meinem PCO schon von einigen aus. Ich gehe aber auch davon aus, dass nicht alle die erforderliche Qualität haben werden. Es steht somit eine spannende Woche bevor.

Mittwoch, 11. März 2015

Alles OK

Die Klinik sagt, dass es nicht so schlimm war, dass ich am ersten Tag diese minimale Dosis genommen habe. Man solle am 2. oder 3. Zyklusstag anfangen, und diese Minidosis habe ich am 2. Zyklusstag genommen. Ich soll so weitermachen wie besprochen und dann nächsten Montag zum Ultraschall kommen. Ich selber habe mir vorgenommen, jetzt weniger an das Risiko der Überstimmulierung zu denken, und werde mir nachher voller Vertrauen die ganze Dosis in einem Rutsch geben und anschließend brav den Penn noch 10 sek runtergedrückt im Fleisch lassen. Ab jetzt bin ich Profi!

Dienstag, 10. März 2015

So was Blödes...

Auch das spritzen oder vielmehr das Einstellen der Spritze will gelernt sein. Gestern ging es los, 125 Einheiten soll ich mir täglich verabreichen. Es war ein komisches Gefühl, sich selbst einen Stoff zu injizieren, der wer weiß was für Wirkungen auf den Körper hat. Davor habe ich Respekt. Nicht so sehr vor der Nadel, die geht eigentlich butterweich in den Speck. Heute musste ich dann zu meinem Entsetzen feststellen, dass ich mir gestern nur 12.5 Einheiten verabreicht hatte. Den Punkt nach der 2 hatte ich nicht gesehen. So was blödes! Heute habe ich die Spritze dann richtig eingestellt. Ich soll ja den Pen runterdrücken bis er auf 0 steht. Dem Gefühl nach dauerte das entsetzlich lange, so dass ich vor Schreck die Nadel schon bei 37,5 rausgezogen habe. Naja, und dann wieder rein in den Speck und den letzten Rest auch noch abdrücken. Ob ich anschließend dann noch bis 10 gezählt habe bevor ich die Nadel rausgezogen habe, wage ich zu bezweifeln. Nun, morgen, am dritten Tag weiß ich ja dann, worauf es ankommt... Muss aber wohl erstmal in der Klinik anrufen und nachfragen, ob ich mit der anderen Spritze einen Tag später beginnen soll. Gestern konnte man ja kaum zählen.

Sonntag, 8. März 2015

Die Segel sind gehisst



Es wird heller und damit scheint jetzt auch die Sonne bei uns rein. Damit sie uns nicht blendet, habe ich gestern Segel genäht und heute aufgehängt. Wir sind beide sehr zufrieden mit dem Ergebnis. 
Aber das ist noch nicht DAS Ereignis des Tages. Ich befinde mich am Zyklustag 1 meines ersten ICSI-Zyklusses! Morgen rufe ich in der Klinik an, und dann geht's wohl auch schon los mit den Spritzen. Die Flaute der Wartezeit ist vorüber und wir segeln zumindest schon mal Richtung Frühling und Sommer. Die ganze helle Jahreszeit liegt vor uns, und heute haben wir einen guten Vorgeschmack darauf bekommen. Wir haben einen kleinen Ausflug nach Saltjöbaden gemacht und genossen die plötzliche Wärme (14 Grad) und den Sonnenschein sehr.


Das Leben macht Spaß.