Mittwoch, 23. Dezember 2015

Vor einer Woche...

...sind wir Eltern geworden! Ja, die Kleine ist heute eine Woche alt. Sie ist gesund und wog 3816 Gramm und ist 50 cm lang. Von der Geburt werde ich detailliert ein anderes mal berichten, das würde jetzt den zeitlichen Rahmen sprengen. Ich höre im Hintergrund jemanden, der langsam wach wird und dann gibt es jemanden, der gleich sehr deutlich nach der Brust verlangen wird.

Sie ist total niedlich und verzaubert uns immer wieder aufs neue. Ich hatte nicht gedacht, das selbst so kleine Kinder schon so viel können. Sie macht Grimassen mit geschlossenen Augen, bei denen man einfach lachen muss. Und wenn sie gerade nicht schläft oder trinkt guckt sie mit unheimlichem wachem Blick und verfolgt auch schon ihre Giraffe und eine Eule mit dem Blick.

Was mich überrascht hatte, ist die Tatsache, dass Stillen nicht einfach so von alleine klappt, sondern dass man die Technik auch erst lernen muss. Ich habe aber gute Hilfe bekommen, und jetzt fließt die Milch. Heute morgen tropfte sie sogar einfach so aus einer Brust. Das war beruhigend, weil wir am Anfang unsicher waren, ob die Kleine überhaupt Nahrung bekommt, da wir nie was gesehen hatten. Aber vor zwei Tagen fing sie an, einen Teil wieder auszuspucken, was auch beruhigend war. Der Kapitän hätte sich mit einer Flasche, die sich sichtbar leert, sicherer gefühlt. Zudem hatte die Kleine nur  das Kindspech direkt nach der Geburt ausgeschieden und danach seitdem nicht mehr gekackt. Erst gestern kam etwas Stuhl. Heute dann eine richtige Ladung. Kaum zu glauben, dass man darüber so glücklich sein kann. Aber wie gesagt, am Anfang hatte ich Fehler beim Stillen gemacht, so dass die Kleine wirklich zu wenig Nahrung bekam. Sie hatte nachts glaublich geschrien, und ich war überzeugt, dass sie Bauchschmerzen hat. Tatsächlich hat sie wohl vor Hunger geschrien. Die arme Kleine. Es tut mir total leid. Naja, sie hat es überlebt und hatte ja zum Glück dank meiner Plätzchen, die ich in den vergangenen Wochen vor der Geburt gegessen habe, einige Reserven. Gestern waren wir noch mal zur Kontrolle, und da war ihr Gewicht zum Glück wieder am steigen, nachdem sie am Sonntag schon 10% ihres Geburtsgewichtes abgenommen hatte.

Abschließend kann man festhalten, dass wir im siebten Himmel sind. Manchmal gucke ich sie an, und muss einfach weinen vor Glück. Sie ist so perfekt, und jetzt habe ich keine offenen Wünsche mehr. (Außer dem Boot natürlich..;)) Schlafmangel, Nachwirkungen der Geburt und schmerzende Brüste spielen dann keine Rolle mehr. Das gehört eben auch dazu.

Ich wünsche allen ein schönes Weihnachtsfest! Und drücke die Daumen für diejenigen, die noch auf dieses Glück warten, dass 2016 DAS Jahr für euch wird. Letztes Jahr um diese Zeit konnten wir nicht ahnen, dass wir dieses Weihnachten schon zu dritt sein werden. Manchmal geht es dann doch schneller als gedacht..

Freitag, 11. Dezember 2015

40. SSW: Wir warten immer noch

Tja, es war wohl reines Wunschdenken, dass die Kleine früher kommt. In drei Tagen ist sie berechnet, sie kommt also allenfalls zeitgerecht, wenn nicht gar zu spät. Ist dann halt so. Sollte sie Montag nicht kommen, werde ich mir kurzfristig einen Akupunkturtermin besorgen, um der Geburt auf die Sprünge zu helfen. Sollte alles nichts helfen, wird am 29.12. eingeleitet. Aber so weit wollen wir wirklich nicht denken! Das ist ja noch eine Ewigkeit bis dahin. Und der Bauch wächst und wächst. Der Kapitän staunt immer wieder von neuem, wenn er ihn nackt sieht.

Es geht mir aber eigentlich ganz gut mit der Wartezeit. Die Hände sind etwas besser geworden, sie tun weniger weh, auch wenn sie weiterhin geschwollen sind und oft kribbeln. Aber nachts bereiten Sie mir zumindest keine größeren Beschwerden. Ich habe aus den Schienen die Metallschienen herausgenommen und komme so deutlich besser zurecht. Dafür plagt mich jetzt immer wieder das Restless-legs-Syndrom. Ich finde oft keine Ruhe und bin hellwach. Blöd für den Kapitän, weil er jetzt abends weniger Zeit für sich und die PlayStation hat: früher bin ich zwischen 21.00 und 22.00 Uhr todmüde ins Bett gefallen. Jetzt bin ich ohne Probleme bis 23.00 Uhr auf. Naja, die Zeiten werden sich wieder ändern, ich denke, dass ich dann bald mit der Kleinen wieder früher schlafen gehe.

Der Kapitän hat mich übrigens sehr gerührt diese Woche. Am Montag hatte ich deutliche Unterleibsschmerzen, wie bei der Periode. Auch der Bauch wurde immer wieder hart, wenn auch nicht regelmäßig. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass es der Anfang von richtigen Wehen sei. Ich habe den Kapitän im Büro angerufen und wollte ihn vorwarnen. Ich hatte ihm aber gesagt, dass noch kein Eile sei, und ich mir auch nicht wirklich sicher sei. Trotzdem hat er die Geschäfte für den Tag abgegeben oder beendet und kam schließlich früher nach Hause. Wie ihr wisst, war es ja nun falscher Alarm. Als ich ihn am nächsten Tag fragte, ob die Kollegen ihn ausgelacht hätten, sagte er nur: das wäre ja wohl voll in Ordnung gewesen, früher zu gehen, wenn die Frau kurz vor der Entbindung Schmerzen hätte. Das hat er wirklich schön gesagt.

Ansonsten habe ich einen sehr guten Zeitvertreib entdeckt: zuerst habe ich zwei Staffeln Call the midwife geguckt, was mich irgendwie noch mehr Ruhe vor der anstehenden eigenen Geburt gegeben hat. Wenn es für die Frauen aus dem armen East End im London der 50er Jahre möglich war, ihre Kinder zur Welt zu bringen, dann sollte es heute erst recht kein Problem sein! Anschließend habe ich angefangen, Downton Abbey zu sehen. Auch eine sehr empfehlenswerte Serie! Beides gibt es bei Netflix. Ich fieber so mit in den Geschichten, dass die Zeit schnell vergeht. Außerdem backe ich seit ein paar Tagen jeden Tag eine neue Sorte Plätzchen. Wenn die Kleine dann bald bei uns ist, dann können wir uns damit zuhause einkuscheln und die verbleibende Vorweihnachtszeit versüßen. Mal gucken, wie viele es noch werden...