Donnerstag, 19. März 2015

Hm

Inzwischen ist Donnerstag, und ich weiß immer noch nicht, wann es los geht. Damit es nicht langweilig wird, habe ich mir im Kindergarten noch was eingefangen und sitze jetzt mit Durchfall Zuhause. Mein Körper braucht wohl mal eine Pause von der Hektik im Kindergarten..
In den vergangen zwei Tagen ging es turbulent zu. Als ich mich Dienstag mit Gonal F gespritzt habe, ließ sich der Penn nicht ganz auf null runterdrücken und stand bei 50. Im Beilagezettel stand, dass ich dann dann die nächste Spritze mit den entsprechenden Einheiten, die das Display anzeigte, nehmen solle. Ok. Das ist ja kein Problem. Panik machte sich aber breit, als ich nachrechnete: im ersten Pen waren 900 Einheiten. Ich hatte 7 Tage 125 Einheiten gespritzt, das macht schon zusammen 875. Dazu kommen noch 12,5 vom ersten Tag und eben Dienstag. Wenn ich 125 minus 50 rechne, dann komme ich auf 75. Meine Schlussfolgerung- irgendwann muss ich zu wenig gespritzt haben! Bin ich einfach zu dumm, um die richtige Dosis einzustellen???? Die Idee, mir einfach noch mehr als die 50 Einheiten zu spritzen, verwarf ich wieder. Im schlimmsten Fall werde ich eben noch weiter spritzen. In der folgenden Nacht weckte der Kapitän mich, weil wir Polarlichter hatten. Das ist äußerst selten in Stockholm und war natürlich ein Erlebnis! Und vielleicht ist es ein gutes Zeichen, da wir ja vor einem Jahr nach Island gefahren sind, in der Hoffnung, dass wir vielleicht dort in Anwesenheit dieser fantastischen Naturphänomene dem Wunschkind näher kommen können. Vergeblich, wie ihr wisst. Aber jetzt vielleicht, anders als geplant, aber auch gut?! Ich war also gut gelaunt, als ich mich mit dem Kapitän im Schlepptau auf den Weg in die Klinik machte. Die neue Ärztin war ebenfalls nett und beruhigte meine Sorge, dass ich mir zu wenig gespritzt hatte. Es wäre immer etwas mehr in den Spritzen...warum sagt einem das niemand vorher? Der Ultraschall ergab, dass alle Eibläschen weiter gewachsen waren. Jeweils ein großes von 18mm in jedem Eierstock und vier weitere in jedem, die zwischen 10 und 13 mm groß waren. Die Ärztin wollte sich aber nicht entscheiden, wann denn nun die Punktion sein wird. Ich musste noch mal Blut abgeben, weil der Östrogenspiegel bestimmt werden soll. Sie würden mich am gleichen Tag anrufen, um mir das Ergebnis mitzuteilen. Ok. Irgendwie ahnte ich, dass das alles nicht so leicht würde. War es auch nicht. Obwohl ich das Telefon die ganze Zeit bei mir hatte, verpasste ich zwei Anrufe. Zwischendurch bekam ich aber schon eine SMS, in der mit mitgeteilt wurde, dass ich eine elektronisches Rezept bekommen habe. Ich konnte zwar nicht sehen, was drin stand, aber ich konnte es mir denken. Ich hatte keine Orgalutran mehr Zuhause.. Also weiter spritzen und keine Punktion am Freitag. Wie ich dann einer Mitteilung auf der Mailbox entnehmen konnte, sollte ich Freitagmorgen erneut zum Ultraschall. Ok. In der Zwischenzeit ging das Leben im Kindergarten mit viel Stress weiter. Ganz plötzlich ging meine eine Kollegin nach Hause, weil sie Probleme mit Magen und Darm hatte. Da stand ich also mit der anderen Kollegin und 16 kleinen Rabauken. Ich versuchte eine halbe Stunde erfolglos eine Vertretung für heute zu bekommen. Total frustrierend! Eine Liste abzutelefonieren, bei denen die meisten gar nicht antworten und die wenigen, die antworten schon gebucht sind. Die Chefin erreichte ich auch nicht. Was soll's, die Kinder brauchten neue Windeln, ihre Zwischenmahlzeit und mussten angezogen und raus auf den Hof gebracht werden. Mit etwas Hilfe aus der anderen Gruppe schafften wir das mit Bravour. Aber ich hatte unglaubliche Kopfschmerzen und fühlte mich total mies. Nach der Arbeit fuhr ich dann in die nächste Apotheke, um de Medikamente abzuholen. Ich wollte nur noch nach Hause und hatte so gar keine Geduld. Und es dauerte, bis ich an die Reihe kam. Dann lief mir noch eine Mutter über den Weg. Auch nicht das, was man sich wünscht, wenn man diese Medikamente holt. Zu allem Elend kam noch, dass ich wirklich feststellen musste, dass meine Kollegin richtig geguckt hatte: die Mutter ist schwanger! Mit dem dritten Kind, passend zum Umzug von der Dreizimmerwohnung in ein Haus! Es ist immer wieder erstaunlich, wie das bei anderen klappt. Aber nun ja, es sei ihr gegönnt. Ich war einfach wirklich mies drauf. Und als ich endlich an die Reihe kam und mir die Mitarbeiterin sagte, sie müsste das Medikament bestellen, es würde morgen kommen, da wäre ich beinahe in Tränen ausgebrochen! Das war definitiv zu viel des Guten. Ich erklärte ihr, dass ich die Medikamente unbedingt jetzt brauche. Sie rief also in der Filiale an und die hatten alles vorrätig. Es lag mehr oder weniger auf dem Heimweg, auch wenn ich wieder erstmals suchen musste. Zum Glück kam der Kapitän dazu und fuhr mit mir nach Hause. Ich nahm zwei Paracetamol und legt mich mit Wärmflasche ins Bett. Die Temperatur stieg leicht und ich meldete mich entgegen meines schlechten Gewissens für heute im Kindergarten ab. Soll der Betrieb eben zusammenbrechen, ich konnte einfach nicht. Es tut mir leid für meine Kolleginnen, die haben heute sicher keinen witzigen Tag. Mir geht es inzwischen besser, ich habe keine Fieber und nur noch leichte Kopfschmerzen. Da ich mich auch in keine Jeans quetschen muss, geht es auch dem Bauch gut, mal abgesehen davon, dass ich unter Durchfall leide und sich jetzt allmählich Hunger breit macht. Ich werde gleich mal versuchen, was zu essen. Und heute Nachmittag gehe ich zur Akupunktur, das hilft sicher auch. Für morgen habe ich mich auch abgemeldet. Jetzt werde ich mich ausruhen. Die Hebamme, mit der ich heute Morgen gesprochen habe, meinte, der Durchfall hätte keine Wirkung auf die Hormone. Mach ich mir deswegen mal keine Sorgen. Ich hoffe jetzt also auf Punktion am Montag und dass ich schnell wieder gesund werde. Morgen Abend kommt immerhin endlich meine Freundin aus Deutschland zu Besuch! Für Magen-Darm-Probleme ist jetzt ganz schlechtes Timing.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen