Sonntag, 26. Juli 2015

Bergfest

Heute ist der letzte Tag der 20. Woche.  Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Inzwischen habe ich eine richtige Kugel und bin stolz auf sie. Aber immer noch spüre ich die Kleine nicht richtig. Wenn ich in mich hineinhorche, dann kann ich mir leichte Berührungen vorstellen, aber das kann auch Einbildung sein. Da es mir körperlich ausgezeichnet geht und ich außer der Kugel keine Anzeichen auf eine Schwangerschaft erkenne, kommen manchmal leise Zweifel auf, ob auch alles in Ordnung ist. Aber wirklich nur leise. Nächste Woche geht's wieder zur Hebamme, da werde ich sicher mehr erfahren.

Inzwischen sind wir drei Wochen unterwegs, und allmählich sehne ich mich nach unserem Zuhause. So schön es ist, alle zu treffen und rumzureisen, man kommt nicht richtig zur Ruhe. Außerdem haben wir die komplette Babyausstattung von meiner Freundin bekommen, die jetzt sortiert und eingeräumt werden will. Netzbau- es geht los! Ich freue mich auf die nächsten Monate. Anfang August geht mein Yogakurs los, außerdem stehen zahlreiche andere Termine zur Vorbereitung auf das Elterndasein an. 
Morgen geht die Reise wieder Richtung Norden. Nachts fahren wir mit der Fähre von Rostock nach Trelleborg. Wir machen dann allerdings noch zwei Tage auf Öland, bis es dann Donnerstag weitergeht nach Hause.

Donnerstag, 2. Juli 2015

Erneut ein sehr bewegendes Erlebnis

Seid dem positiven Test häufen sich die bewegenden Momente in unserem Leben. Erst der Test, dann das kleine Herzchen, was wir in der SSW 9 sehen konnten und heute das ganze Kind, wie es sich in mir bewegt, Atemübungen macht, Schluckauf hat und natürlich wieder das pochernde Herz. Ich war den Tränen nahe, so schön war es. Und wir sind so stolz- auf unsere kleine Tochter! Aller Voraussicht nach bekommen wir ein Mädchen. Mein positives Gefühl wurde bestätigt: sie entwickelt sich prächtig. Alles dran und alles sieht gut aus. Wahnsinn. Es ist trotz allem immer noch sehr abstrakt. Ich sehe am Monitor, wie sie sich in mir bewegt und spüre NICHTS! Dabei ist sie wohl etwa 18 cm lang, wenn auch noch sehr leicht und mager. Wie kann ich den nahenden Eisprung spüren, aber nicht mein Kind, was um so vieles größer als eine winzige Eizelle ist? Naja, die Eizellen selbst habe ich nun mit Sicherheit nicht gespürt, das muss ich zugeben.

Interessant sind auch die neuen Gedanken, die sich seit der Geschlechtsbestimmung aufgetaucht sind. Vorher habe ich immer sehr neutral an unser Kind gedacht. Jetzt ergeben sich gewisse Erwartungen. Z.b. glaube ich irgendwie, dass eine Mutter-Tochter-Beziehung anders ist, als eine Mutter-Sohn-Beziehung. Genauso wie ich das bei der Beziehung zum Vater sehe. Ich glaube, der Kapitän wird unserer Tochter total verfallen. Alle guten Vorsätze werden über Bord geworfen werden, wenn sie ihn anlächeln wird. Ich glaube, ich kann bei Mädchen konsequenter sein. Im Kindergarten verfalle ich eher dem Charme der Jungen. Aber das ist eh eine spannende Sache. Seit fast 20 Jahren bin ich Pädagogin, die erzieherischen Gedanken sind mir also in Fleisch und Blut übergegangen. Jetzt werde ich Mutter und werde Zuhause (hoffentlich) keine Pädagogin sondern Mutter sein. Wie wird mir der Rollenwechsel gelingen? Zum Glück gibt es den Kapitän, der ganz einfach Vater sein kann. Ich glaube, zwei Erzieher als Eltern wäre zuviel des Guten.

Einen Tag noch, dann sind endlich Sommerferien! Und bei den aktuellen 30 Grad fühlt sich das perfekt an. Wir fahren erst an die Westküste und dann weiter nach Deutschland. Dort werden wir alle Freunde und Verwandten besuchen und dann an der Ostküste Schwedens entlang wieder nach Hause fahren. In Deutschland werden wir dann auch anfangen, Babysachen anzuschaffen. In diesem Fall ist es unser Vorteil, wenn unsere Freunde uns in der Familienplanung voraus sind und Sachen abzugeben haben. Ich kann es kaum erwarten, endlich Babysachen anzusammeln!