Dienstag, 30. Dezember 2014

Jahresrückblick

Wie war mein jahr 2014? Es war kein schlechtes Jahr, aber natürlich auch lange nicht so gut wie erhofft. Sprich: keine Schwangerschaft, kein Kind. Mal wieder nicht. Dann eben im nächsten Jahr. Dieses Jahr war ich viel mit Warten beschäftigt und bin es immer noch. Noch nicht mal der Brief aus der Klinik mit näheren informationen und der Mitteilung des voraussichtlichen Behandlungsbeginns hat es in diesem Jahr zu uns geschafft. Sollte er nicht wider Erwarten heute im Briefkasten landen. Ein weiter wiederkehrendes Thema in diesem Jahr ist Abschied. Mein geliebtes Pferd ist gestorben, was noch immer nicht so ganz zu begreifen ist. Und dann haben ich Probleme mit drei sehr wichtigen Freundinnen. Auch das beinhaltet irgendwie ein Abschied, auch wenn wir uns vielleicht irgendwann wieder annähern, was ich sehr hoffe. Im Moment bin ich einfach sehr enttäuscht. Von der einen am anderen Ende der Welt habe ich nie wieder was gehört, seitdem sie mir geschrieben hatte, dass ich dem Kinderwunsch nicht so viel Raum geben solle und ich ihr anschließend genau das vorgeworfen habe. Das macht mich wütend, zumal wir ja jetzt eine ärztliche Bescheinigung haben, dass ich mich entspannen kann wie ich will- ohne Behandlung werde ich nicht schwanger. Das weiß sie zwar nicht, hat aber auch nie wieder nachgefragt. Und das ist genau der Punkt bei den anderen beiden: beide waren darüber informiert, dass wir uns untersuchen lassen und worum es geht. Keine der beiden hat nachgefragt, welches Ergebnis diese Untersuchungen hatten. Ich muss zugeben, dass ich so enttäuscht darüber bin, dass ich mich auch jetzt zu Weihnachten nicht bei ihnen gemeldet habe. Das haben sie allerdings auch nicht. Und so ist auch hier Funkstille. Das bedauere ich sehr, und weiß umso mehr die Freundschaften zu schätzen, die trotz der Entfernung funktionieren. Und davon gibt es ja zum Glück einige. Und so steht dieses Jahr auch für einen Neuanfang. Ein neues Heim, neue Bekanntschaften und eine neue Herangehensweise an das Thema Kimderwunsch. Die Schulmedizin soll nun ihre Chance bekommen. Und last but not least: ein Blogg wart geboren! Ja, das Jahr war wie gesagt nicht schlecht, ich bin zufrieden. Was wünsche ich mir vom neuen Jahr? Na, das ist ja keine schwere Frage. Eine Schwangerschaft natürlich. Die nächsten 18 Monate werden entscheidend sein, was unseren Kinderwunsch betrifft. Das Land zahlt nur IVFs, die vor dem 40. Geburtstag begonnen werden. Der countdown läuft also definitiv. Ein Traum wäre es natürlich, wenn meine Freundin und ich gleichzeitig schwanger werden könnten, aber das ist wohl fast zu viel gewünscht. Wobei, wünschen ist wohl erlaubt. Und wenn ich schon dabei bin mit dem wünschen, dann mache ich gleich weiter und wünsche, dass 2015 DAS Kinderjahr für uns alle wird. Irgendwann müssen doch auch wir mal an der Reihe sein! In diesem Sinne: Gott nytt år!

Freitag, 26. Dezember 2014

Ein schöner Traum

Eben bin och aus einem schönen Traum ausgewacht: ich war schwanger mit Zwillingen und wartete voll freudiger Erwartung auf die Geburt. Ein schönes Gefühl. Es war das erste Mal seit Beginn der Kinderwunschzeit, dass ich von einer Schwangerschaft geträumt habe. Das Thema Zwillinge beschäftigt mich immer mal wieder. Früher habe ich mir lange gewünscht, Zwillinge zu bekommen. Inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher: es ist wie bei allem im Leben- es hat Vor- und Nachteile. Und da wir es nur sehr bedingt in der Hand haben, lasse ich es auf mich zu kommen. Was auch sonst? Ein Kind oder zwei- Hauptsache es klappt überhaupt! Ich freue mich schon sehr auf ein spannendes Jahr 2015. Meine Freundin in Deutschland will auch im April mit dem Behandlungsbeginn starten. Da können wir die Reise wirklich zusammen antreten! Ich bin allerdings froh, dass wir in Schweden leben. Sie müssen für EINE Behandlung 5000 € bezahlen. Sie sind ebenso wie wir unverheiratet. Wir müssen im schlimmsten Fall 150 € (Freibetrag) für DREI bezahlen. Bis Mai bin ich noch befreit, da sich für dieses Jahr diesen Betrag schon bezahlt habe. Jetzt wollen wir gleich erst mal in die City- Schlussverkauf schoppen. Wir haben beschlossen, das dritte Zimmer als Gästezimmer einzurichten. Bis auf weiteres wird dort ja kein Kind einziehen. Selbst, wenn wir Glück haben, wird mit einer Geburt wohl nicht vor Anfang 2016 zu rechnen sein. Und dann wird der Nachwuchs ja nicht gleich ins eigene Zimmer einziehen, sondern bei uns ins Schlafzimmer. Dahingegen erwarten wir in nächster Zeit Gäste. Ist ja bloß dumm, das Zimmer nicht zu nutzen. Also wird jetzt eine Schlafcouch angeschafft. 
Was Weihnachten betrifft, so bin ich mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden. Am 24. waren wir in der deutschen Kirche- zusammen mit mehreren hundert anderen Deutschen u.a. der Königin und der Kronprinzessin! Das war schon feierlich und wird ins Brauchtum aufgenommen. Gestern waren wir bei unseren deutschen Freunden mit Zwillingen (daher wohl auch der Traum). Und haben u.a. gesungen. Schön wars. Heute Abend bekommen wir Gäste. Es gibt lecker Ente. Mmm!

Dienstag, 23. Dezember 2014

Weihnachtzeit: neue Traditionen, neue Bräuche?

In letzter Zeit habe ich mir immer mal wieder Gedanken über Traditionen in der Weihnachtszeit gemacht. Mir hat in dieser Hinsicht immer etwas gefehlt. Weihnachten bei meinen Eltern hatte nie etwas Magisches, besonders Schönes. Es ging immer sehr nüchtern zu, und war auch nie ein großes Beisammensein der Familie. Meine Eltern sind vor meiner Geburt aus der Kirche ausgetreten, ich bin dementsprechend nicht getauft und nicht christlich erzogen worden (abgesehen vom Religionsunterricht in der Schule). Und um Religion geht es ja eigentlich zu Weihnachten. Da fällt schon mal einiges weg. Dann gab es natürlich den selbst gemachten Adventskalender, den Stiefel zum Nikolaus, den Weihnachtsbaum und den Adventskranz. Außerdem haben meine Schwester und ich mit unser Mutter Plätzchen gebacken. Ich hätte gerne mehr gesungen oder Musik gehört. Mehr fröhliche Gemeinsamkeit erlebt, aber mit diesem Wunsch stand ich alleine. Deswegen gibt es für mich jetzt auch keinen wirklichen Grund, nach Deutschland zu reisen. Ich würde dort wahrscheinlich den heiligen Abend alleine mit meinen Eltern verbringen. Der Kapitän wäre dann wie immer bei seiner Mutter. Ich bin 38 Jahre alt und er 35- es ist wirklich an der Zeit, dass wir eigene Traditionen beginnen! So, und dann stellt sich jetzt für mich die Frage: Was bleibt dann für das kinderlose Paar Mitte/Ende 30 von den bisherigen Traditionen übrig? Adventskallender, Nikolausstiefel, Weihnachtsbaum mit Geschenken- das ist meiner Ansicht mehr was für Kinder. Auf Geschenke verzichten wir dieses Jahr, weil wir uns ja quasi mit der Wohnung bereits ein Riesengeschenk gemacht haben. Was bleibt? Adventskranz. Ich habe keinen schönen gefunden, der mir gefiel. Plätzchen haben wir gebacken. Was ist eigentlich eine Tradition? Laut Wikipedia bezeichnet (eine Tradition) "die Weitergabe (das Tradere) von Handlungsmustern, Überzeugungen und Glaubensvorstellungen u. a. oder das Weitergegebene selbst (das Traditum, beispielsweise Gepflogenheiten, Konventionen, Bräuche oder Sitten). Tradition geschieht innerhalb einer Gruppe oder zwischen Generationen und kann mündlich oder schriftlich über Erziehung, Vorbild oder spielerisches Nachahmen erfolgen." Man braucht also jemanden, an den man ein Handlungsmuster, eine Überzeugung oder Glaubensvorstellung weitergeben kann. Da wir gerade keine Kinder haben, können wir also auch nicht direkt von Tradition sprechen. Es sei denn, wir blicken hoffnungsvoll in die Zukunft und gehen davon aus, dass das, was wir jetzt starten, wir an unsere Kinder weitergeben werden. Und die Hoffnung haben wir! Alternativ können wir vielleicht eher von einem Brauch sprechen: "Ein Brauch ist eine innerhalb einer Gemeinschaft entstandene, regelmäßig wiederkehrende, soziale Handlung von Menschen in festen, stark ritualisierten Formen. Bräuche sind Ausdruck der Tradition. Sie dienen ihrer Erhaltung und Weitergabe sowie dem inneren Zusammenhalt der Gruppe." (Wikipedia). Tradition oder Brauch: wie wollen wir unsere Weihnachtszeit zukünftig begehen? Und warum ist es überhaupt so wichtig, eine Tradition oder einen Brauch zu haben? Und warum kommt diese Frage gerade an Weihnachten auf? Zum einen ist es sicher gesellschaftlich bedingt: An der Weihnachtszeit hängen große Erwartungen, egal, ob in Deutschland, Schweden oder dem Rest der westliche Welt. Hieraus hat sich wohl für mich immer schon eine relative Unzufriedenheit ergeben, da die Realität mit den Erwartungen nicht mithalten konnte. Zudem ergibt sich wohl auch ein Bedarf durch die zunehmende Dunkelheit- irgendwie muss man der ja etwas abgewinnen. Da ist es verständlich, dass man gerne Kerzen anzündet und es sich drinnen extra gemütlich machen will. Traditionen und Bräuche sind wichtig für die Identität und für das Gemeinschaftsgefühl finde ich. In unserem speziellen Fall kommt noch hinzu, dass wir als Deutsche in Schweden mit anderen Traditionen konfrontiert werden. Außerdem wollen wir Eltern werden, und zumindest in meinem Fall mache ich mir schon mal vorab Gedanken, was ich an meine Kinder weitergeben möchte. Warum auch nicht? Jetzt erscheint ein guter Zeitpunkt, da wir kurz vor unserem ersten gemeinsamen Weihnachten in der neuen Wahlheimat stehen. Sozusagen der Probelauf. Einige Dinge haben wir schon beschlossen, auch zukünftig beizubehalten. Dazu gehört Lucia. Bisher hatte ich das immer nur im Kindergarten erlebt, aber da war es Arbeit. Die Lieder mussten einstudiert werden, der Aufmarsch und die Aufstellung geprobt werden, und schlussendlich das Einkleiden aller Kinder am Tag des Auftritts. Wenn man bedenkt, dass alle Kinder daran teilnehmen, also auch die 1- und 2-jährigen, kann man sich vorstellen, was das bedeutet. Dieses Jahr waren wir das erste Mal in Skansen (Freilichtmuseum und Tierpark)und haben mit meinen Eltern das traditionelle Lucia erlebt. Es war sehr rührend und gemütlich und hatte etwas Magisches. Neben dem Gesang gab es traditionell Milchreis mit Zucker und Zimt, ein Pfefferkuchen und ein Hefegebäck mit Safran serviert. Das ganze fand in einem sehr urigen Saal statt. DAS geht in unsere neue Tradition ein. Eine andere neue Tradition ist das Weihnachtskonzert im Konzerthaus. Dort waren wir zum zweiten Mal und waren auch zum zweiten Mal begeistert. Mit einem kleinen Kind wird das schwierig werden, aber vorher und und wenn das Kind älter ist wird das auf jeden Fall auch zu unseren zukünftigen Weihnachten gehören. Außerdem werden wir der Dunkelheit weiter mit vielen Lichtern begegnen, gemeinsam Plätzchen backen, Glögg trinken und dann hoffentlich mit dem Kind dem Heiligen Abend entgegen fiebern. Jetzt freue ich mich einfach auf die freien Tage und auf das Wiedersehen mit unseren Freunden, die für die nächsten Tage geplant sind. Ich wünsche euch allen das Weihnachten, was ihr euch wünscht und bedanke mich für euer Interesse. Mehr als 10 000 Aufrufe hat dieser Blog inzwischen! God jul!

Sonntag, 7. Dezember 2014

Genuss am zweiten Advent


Die vorweihnachtliche Zeit ist auch ohne Kinder schön. Essensrestriktionen werden freier interpretiert: glutenfreie aber natürlich viel zu süße Kekse. Was soll's? Dieser Genuss gehört einfach zu Weihnachten. Auf unserer Feier haben wir zwei Flaschen Glögg des Jahres bekommen. Im Gegensatz zum deutschen Glühwein ist der zuckersüß und wird aus kleinen Bechern getrunken. Als wir gestern in einer Keramikwerkstatt waren, um ein Weihnachtsgeschenk  zu kaufen, musste ich einfach auch vier solcher niedlichen Becher kaufen. Die mussten natürlich mal ausprobiert werden, ebenso wie der Glögg. Lecker! Lass das Essen und Trinken Sünde sein! Ich wünsche euch all einen schönen zweiten Advent.