Montag, 30. Juni 2014

Die Geduldsprobe geht weiter

Der Kapitän hat bei der Gynekologin heute nichts erreicht. Wir hatten besprochen, dass er der Sprechstundenhilfe erklärt, was die Hausärtzin gesagt hat und diese das dann an die Gynekologin weitergibt, die dann im besten Fall die Überweisung schickt oder im zweitbesten Fall die Hausärztin anruft. Ich muss nicht sagen, dass keine der beiden Alternativen eintrat. Der Kapitän soll morgen anrufen und dann selbst mit der Gynekologin sprechen. Grrrrrrr! Bei der Gynekolog-Zentrale muss man den Termin bis Internet buchen. Ist auch noch nicht passiert. Warte noch auf den Kapitän, der von einem langen Arbeitstag wohl in ca einer halbe Stunde eintreffen wird. Wir wollen das zusammen machen.

Samstag, 28. Juni 2014

Was für eine Woche!

Gelangweilt habe ich mich zumindest nicht. Zu der großen Trauer um meinen verstorbenen Pferdekameraden gesellten sich gestern noch das unglaubliche Glück, dass wir unsere Wohnung äußert schnell und sehr gewinnbringend verkauft haben. Alleine diese beiden Ereignisse hätten ja schon zu Gefühlsachterbahnfarten gereicht. Hinzu kommt aber noch eine große Genervtheit, dass wir mit der Fertilitätsuntersuchung so überhaupt nicht vorwärts kommen. Der Kapitän war am 26.6. ja endlich bei seiner Hausärztin um endlich die Überweisung zur Spermaprobe zu bekommen. Aber wie befürchtet gab es die nicht. Sie verweist zurück an meine Gynekogin (nach Rücksprache mit ihrer Kollegin aus der Ärztezentrale). Diese könne ja das Spermiogramm dann schließlich auch bewerten. Der Kapitän bekam dann gestern den dringenden Auftrag von meiner Seite, meine Gynekologin anzurufen, um an diese Überweisung zu kommen. Die Gynekologin hat eine halbe Stunde täglich Telefonsprechstunde. Dachte ich zumindest gestern noch. Der Kapitän konnte dann aber aufgrund eines Meetings in (natürlich) genau dieser Zeit nicht anrufen. Als ich dann abends die Ansage auf dem Anrufbeantworter der Gynekologin abhörte um sicherzugehen, dass die nicht eh schon im wochenlangen Sommerurlaub ist, stellte sch heraus, dass sie nur mittwochs und donnerstags die halbe Stunde Telefonsprechstunde hat. Ich werde wahnsinnig!!!!! Wird es wohl möglich sein, dass wir bis zum nächsten Termin bei ihr Mitte August ein verwertbares Spermiogramm vorliegen haben werden??? Der Kapitän hat sich mit seinem Anliegen außerdem noch an eine Kinderwunschklinik gewandt. Die Antwort: sie brauchen eine Überweisung. Grrrrr. Ich denke, dass wir uns am Montag einen Termin bei einer anderen Gynekologiezentrale holen werden, die sich laut Homepage um eine Fruchtbarkeitsuntersuchung von beiden Partnern kümmert. Auf der Homepage steht nichts von Sommerpause, allerdings heißt das sicher auch nicht, dass man auf einen zeitnahen Termin hoffen darf. Aber einen Versuch ist es Wert. Mir scheint, als müsste man in dieser Sache auf mehrere Pferde setzen, um eingermaßen in der Zeit ans Ziel zu kommen. Nächsten Monat werde ich 38. Das ist NICHT witzig. Nachdem gestern Abend der Kaufvertrag für unsere Wohnung unterschrieben war, überwiegte allerdings trotz allem anderen die Freude über das gute Geschäft, und wir haben den Vertrag bei einem schicken Essen in einem neu eröffneten Restaurant in der Nähe gefeiert. Das war aber auch zu toll. Die Wohnung unter uns ist am Mittwoch zum Höchstpreis in unsere Vereinigung verkauft worden. Dazu muss ich vielleicht erklären, wie das hier in Schweden läuft mit den Wohnungen. Es gibt eine zentrale Webseite auf der ca. 95% aller zu verkaufenden Wohnungen zu sehen sind. Es gibt dann öffentliche Besichtigungstermine, an denen die Makler die Wohnungen präsentieren und die Telefonnummern der Intressenten einsammeln. Am Tag danach bekommen diese dann einen Anruf vom Makler und können ein Gebot abgeben so sie denn weiterhin interessiert sind. Die Wohnung geht in die Versteigerung und der/die Höchstbietende bekommt den Zuschlag. Damit erwirbt man das Recht, in dieser Wohnung zu wohnen und wird Mitglied in der Wohnvereinigung, die sich aus allen anderen Bewohnern eines oder mehrerer Häuser zusammensetzt. Das heißt, es ist schon deine Wohnung und du bist auch verantwortlich für die Gestaltung dieser, aber im Unterschied zur Eigentumswohnung in Deutschland darf man nicht oder nur sehr begrenzt mit Zustimmung der Vereinigung diese vermieten. Man soll selbst dort wohnen. Um auf unsere Wohnung zurück zu kommen- die dazugehörige Vereinigung besteht aus über 200 Wohnungen und bisher ist noch keine zu einem so hohen Quadratmeterpreis verkauft worden wie die unserer Nachbarn unter uns. Wir haben den gleichen Makler, der dem Zweitbieter dann unsere Wohnung zu dem von ihm gebotenen Preis angeboten hat. Das war gestern Vormittag. Ich habe schön im Kindergarten gearbeitet und von allem nichts mitbekommen. Als ich dort um 16.00 raus bin, sah ich nur die SMS vom Kapitän: Besichtigung heute (also gestern) um 17.00 Uhr. Ich war mt dem Rad unterwegs, die Fahrt nach Hause dauert etwa 40 Minuten und das Telefon vom Kapitän war besetzt. Oh, war ich gestresst! Aber der Kapitän hatte alles im Griff: er war schon seit Mittags zu Hause (homeoffice nennt sich das) und hat die Wohnung präsentierfertig gemacht. Wir trafen uns dann in der Nähe und warteten auf den Anruf des Maklers, der in dieser Zeit den Kaufintressierten die Wohnung zeigte. Das waren lange 40 Minuten. Und dann der Anruf: wir sollen ins Büro kommen und die Papiere unterschreiben!!! Jippiii!! Drei Jahre in der Wohnung gewohnt und jetzt mit 45% Gewinn verkauft! Und das ganz ohne offizielle Besichtigung, mehr als drei Monate vor dem Umzug und vor Beginn des Sommerurlaubs. Wir sind reich. Zumindest finanziell. Wir wussten, dass der Wohnungsmarkt günstig für uns als Verkäufer ist- das Angebt ist minimal, die Nachfrage riesig. Aber, dass der Preis so in die Höhe schießen würde hatte niemand erwartet. Das Ergebnis unseres netten Abends ist, dass ich seit 2.30 Uhr wach bin, das Gefühl habe, im Hals hängt ein dicker Schleimkloß und die Stimme hat sich auch verabschiedet. Das Glas Wein war meiner festsitzenden Erkältung so gar nicht zuträglich. So ist das- da läßt man in meinem Alter ausnahmsweise mal alle viere grade sein und genießt das Glück des Augenblicks- und schon kommt ein paar Stunden später die Rechnung! Unter anderen Umständen hätte ich zudem auch aus einem anderen Grund keinen Alkolhol getrunken: nicht in der zweiten Phase des Zyklus. Das könnte ja eine mögliche Befruchtung oder Einnistung verhindern. Aber gestern habe ich diese Bedenken wie gesagt weggeschoben. Andere sind auch schwanger trotz Feierei geworden. Und bei einem Glas Wein kann man ja letztendlich kaum von exessivem Feiern sprechen. Fazit aus dieser Woche: ich weiß nicht, ob ich weinen, lachen oder vor Frust schreien soll.

Donnerstag, 26. Juni 2014

Ein Storch fliegt übers Haus

Naja, nicht richtig, aber übers Nachbarhaus. Ein Zeichen?? Ich weiß nicht, in Sachen Untersuchung und Behandlung sind wir jedenfalls nicht weiter gekommen. Ich hatte es geahnt. Heute hatte der Kapitän seinen Termin beim Hausarzt zwecks Überweisung zur Klinik zur Spermakotrolle. Sie sind nicht zuständig, könnten die Spermaprobe ja auch gar nicht bewerten. Zuständig ist meine Gynekologin. Und bei meinem Glück diesbezüglich ist die wahrscheinlich im Urlaub bis Mitte August. Ätzend! Und sie hatte ihre Zuständigkeit ja schon verneint mir gegenüber. Das klappt ja gut. Keiner fühlt sich zuständig und ich werde älter. Das einzige, was gut läuft sind unsere Finanzen. Die Wohnung unter uns wird gerade zu einem Höchstpreis verkauft. Wenn wir den gleichen Preis bekommen, stehen wir finanziell wirklich gut da. Unglaublich!

Montag, 23. Juni 2014

Abschied und Trauer

Heute ist etwas passiert, wovon ich zwar wusste, dass es in den nächsten Jahren passieren würde, aber was dann doch sehr überraschend und plötzlich kam: mein Pony ist nach 25 gemeinsamen Jahren heute wegen einer Kolik eingeschläfert worden. Mich macht besonders traurig, dass ich in zwei Wochen bei ihr (es war eine Pferdedame) gewesen wäre. Zuletzt war ich Weihnachten bei ihr. Ich wollte ihr den Umzug nach Schweden vor vier Jahren in ihren Alter ersparen und hatte das Glück, sie in Deutschland bestens versorgt zu wissen. 25 lange Jahre. Jahre, in denen ich vom Mädchen zur Frau wurde. Meine Pferdedame hat all die Jahre sehr geprägt. Unzählige Stunden haben wir jede Woche, Jahr aus, Jahr ein verbracht. Ihr habe ich meine Begeisterung und meine Sorgen und Enttäuschungen mitgeteilt beim endlosen Herumstromern in den Wäldern. Durch sie habe ich viele nette Menschen kennen gelernt. Sie war ein Stück Heimat, wenn ich in der Ferne war. Durch sie weiß ich, was Verantwortung für ein anderes Wesen bedeutet. Sie war etwas ganz besonderes und hinterlässt jetzt eine wirkliche Lücke. Ich hatte mir immer gewünscht, dass meine Kinder noch auf ihr reiten können. Ich hatte mir ausgemalt, dass ich einen Teil meiner Elternzeit mit ihr verbringen werde. Vorne das Kind auf dem Magen geschnallt und dann mit der Renternerin Spaziergänge auf unseren wohlbekannten Pfaden. Dann hätte ich endlich Zeit, mich auch in der Rente um sie zu kümmern. Das musste nun ein anderer übernehmen und die Rente nahm ein schnelles Ende. (was ja rein von der Vernunft auch ok ist- es waren nicht unerhebliche Kosten jeden Monat, ohne, dass sie jemand nutzen konnte.) Aber das Herz weint. Und hofft jetzt nochmal mehr, dass diese Lücke durch "etwas" anderes wieder geschlossen wird. Sagt man nicht so: manchmal muss jemand gehen bevor ein anderer kommt? Vielleicht sollte es so sein. Vielleicht sollte ich erst einen Lebensabschnitt ganz abschließen, bevor ich mit dem nächsten starte? Kann nicht ein Wunder geschehen und das Ei, von dem ich vermute, dass es in den letzten Tagen gesprungen ist, sich befruchten lassen und gemütlich in mir machen? Eine Seele geht und und eine neue wird geboren? Das wäre dann ja doch eine schöne Geschichte am Ende. Aber sie wird mir fehlen: so ganz habe ich es auch noch nicht begriffen, dass sie mich in zwei Wochen nicht in ihrer freundlichen Art anwiehern wird.

Samstag, 21. Juni 2014

Der Allgemeinzustand bessert sich

Offenbar konnte ich eine Erkältung nochmal abwehren- die Halsschmerzen sind weg und ich fühle mich insgesamt wieder fitter. Hat Schlafen und Tee trinken also geholfen. Jetzt meldet sich das schlechte Gewissen wieder- auch heute habe ich nur rumgegammelt. Ich glaube, ich hatte es noch nicht erwähnt: seit November 2012 bin ich mit der Vorbereitung zur Heilpraktikerprüfung beschäftigt. Das heißt, ich bekomme regelmäßig Skripte zugeschickt, die ich zusammen mit den entsprechenden Kapiteln im Lehrbuch durcharbeiten soll. Am Anfang war ich noch sehr motiviert und habe jeden Monat ein Skript bekommen. Im letzten Sommer habe ich mir viele Gedanken rund um meinen Kinderwunsch gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich nicht auf allen Ebenen gleichzeitig produktiv sein kann. Wenn noch Energie für ein Kind übrig sein soll, dann muss ich in anderen Dingen Abstriche machen. Also habe ich die Ausbildung verlängert und bekomme jetzt im Quartal "nur" noch zwei Skripte. Aber auch diese wollen durchgearbeitet werden. Lange hatte ich mich auf eine Mutterpause eingestellt, aber so wie es aussieht kann ich noch länger darauf warten. Ich will mich aber trotzdem nicht stressen deswegen. Ich mache es so gut es eben geht. Aber machen will ich diese Prüfung. (Die Frage ist nur wann?)Und deswegen sitzt mir immer mal wieder das schlechte Gewissen im Nacken. So wie jetzt eben. Aber morgen ist ja auch noch ein freier Tag. Heute wird einfach weiter abgegammelt. Es dient ja nun auch der Genesung. Zumindest einer arbeitet hier im Hause: der Kapitän macht die Wohnung schön für den Verkauf. Es soll zwar erst im August losgehen, aber jetzt war halt gerade mal Zeit. Sehr schön! Der Kapitän wartet noch sehnsüchtiger als ich auf den Umzug. Im Gegensatz zu mir hatte er in diese Wohnung kaum Bemühungen zu mehr Wohnlichkeit reingesteckt. Er hatte immer schon gesagt, dass es ihm hier zu eng sei und er das hier nur als Übergangslösung betrachten würde. War es ja auch. Wenn der Umzug allerdings eigentlich mit Kind geplant war. Jetzt ziehen wir halt schon vorher um, was ja letztendlich auch praktischer ist. Wir sind mal optimistisch, dass sich die große Wohnung durch Kindergeplapper irgendwann bezahlt machen wird. Bis dahin kann ich mir dann ein Arbeitszimmer einrichten. Zum lernen, nähen und basteln. Mein eigenes kleines Reich. Neben der Küche natürlich. Ach, das wird schon alles toll! Viel Platz, alles neu und beste Lage! Aber ich will die Zeit bis zum Umzug im Oktober genießen. Der kurze Sommer ist zu kostbar. Noch zwei Wochen, und dann schließt der Kindergarten für vier Wochen. Urlaub!!! Zwei Wochen werde ich in Deutschland bei meinen Eltern sein und danach wieder in Schweden. Freunde von uns habe uns angeboten, in ihrem Gästehaus auf dem Land zu wohnen. Das Angebot nehmen wir sehr gerne in Anspruch. Mal gucken, wie lange und ob wir vielleicht außerdem noch ein paar Tage mit dem Zelt in die Schären fahren. Mal sehen, wie das Wetter wird. Naja, und nach dem Urlaub geht es ja dann auch endlich mit der Kinderwunschbehandlung los. Hoffe ich jedenfalls. Einen Termin bei der Gynäkologin habe ich jedenfalls schon. Ich würde wirklich gerne dieses Jahr noch schwanger werden. Auch wenn ich daran im Moment kaum glauben kann. Schon zu oft habe ich Gedanken gehabt wie: ich arbeite noch bis zum Sommer, und dann gehe ich in den Mutterschutz. Oder: sobald ich die Festanstellung habe, werde ich schwanger. ( Das war im Dezember der Fall. Ich meine, die Festanstellung. Schwanger bin ich ja wie bekannt noch nicht.) Wow, der Kapitän hat in der Küche wirklich ganze Arbeit geleistet. Eigentlich sollte der Putz im Küchenschrank weiß gemalt werden. Die Farbe deckte nicht, und dann sind wir zusammen auf die Idee gekommen, ein Stück Tapete darüber zu kleben. Eigentlich hätte ich hier jetzt gerne ein Bild reingestellt, aber ich komm mit der Technik nicht so gut zurecht. Es sieht auf jeden Fall spitze aus! So, ich denke, dann werde ich hier jetzt mal abschließen. Nachher spielt Deutschland. Eigentlich finde ich all die Fußballspiele ja eher lästig, aber üblicherweise wird es im Laufe einer EM oder WM meistens doch ganz spannend. Heja Deutschland!

Freitag, 20. Juni 2014

Midsommar

Heute ist Midsommar und ich sitze mit beginnender Erkältung in eine Decke gewickelt auf dem Sofa. Die Schweden versammeln sich jetzt alle mit Verwandten und Freunden in ihren Sommerhäusern und werden sich im Laufe des Tages das eine oder andere alkoholische Getränk einverleiben, zu u.a. eingelegtem Hering und Erdbeeren. Soweit ich das richtg verstanden habe. Dabei war ich noch nie. Der Kapitän ist ja Deutscher wie ich. Ich bin glücklich Zuhause zu sein und drei Tage zur freien Verfügung zu haben. In diesem Fall bedeutet das Erholung pur. Das Wetter ist ohnehin nicht so, dass es einen raustreibt- bloß 10 grad. Brrrrr! Am Dienstag war ich bei der Akupunktur. Ich soll weiterhin ohne Kräutermedizin leben, sie will gucken, wie es ohne läuft. Auch gut, das spart Geld. Ich soll mal ein paar Tage Temperatur messen. Auch das fand ich ok, auch wenn ich es bisher noch nicht gemacht habe. War zu faul, das Thermometer rauszusuchen, und jetzt bei der Erkältung kann ich es mir eh sparen. Die Werte hätten keine Aussagekraft. Im Moment gehe ich nicht von einer baldigen Schwangerschaft aus, sondern vielmehr dann, dass wir Hilfe brauchen werden. In welcher Form wird sich dann ja hoffentlich bald rausstellen. Heute ist Zyklusstag 18. Also irgendwie um den Eisprung (wenn es denn einen gibt) herum. Wir bemühen uns, uns etwa alle zwei Tage zurückzuziehen. Unter der Woche ist das schon eine Herausforderung, wenn wir Abendstermine so abstimmen müssen, dass es passt. Und dann kommt trotzdem nochmal was dazwischen, wie etwas Unwohlsein des einen oder der anderen. Naja, jetzt sind wir ja Zuhause. Alle beide. Drei Tage lang. Schöööön! Glad Midsommar allihopa!

Donnerstag, 12. Juni 2014

wieder allein

Zur Abwechslung bin ich heute Abend mal ganz allein. Die Schwester ist abgereist, der Kapitän auf Seminar. Ist auch mal ganz schön. Wir hatten Glück mit dem Wetter und konnten Ausflüge machen wie geplant. Es war eine schöne Zeit, aber manchmal auch etwas anstrengend. Vor allem, wenn es ans Kochen ging. Meine Schwester und ich passen essentechnisch einfach nicht zusammen: Sie liebt alle Milch- und Weizenprodukte und ich mache um genau diese einen weiten Bogen. Hinzu kommt, dass sie aber für andere Ideen auch nicht aufgeschlossen ist. Orientalisch würzen ging also auch nicht. Und ungewürzter weißer Reis mit ungewürztem Spargel ist für meinen gewürzverwöhnten Gaumen ziemlich langweilig...Da war es noch die beste Idee, dass sie eine Pizza vom Pizzabäcker isst und ich Sushi vom Thailaden. Inzwischen habe ich die Blutergebnisse von meiner FA. Der Vitamin D Wert war jetzt zum ersten Mal ok. Dafür ist wohl der TSH Wert etwas zu hoch, ich soll Anfang August noch mal eine Blutprobe abgeben. Und mein Vitamin B12 Wert ist im unteren Normbereich. Dafür habe ich sogar ein Rezept für ein Medikament/Vitaminpräparat bekommen! Vielleicht hängt das wirklich mit meiner überwiegend veganen Ernährungsweise zusammen. Wobei ich ja doch regelmäßig zumindest Eier und Butter und ab und zu Fisch esse. Außerdem ist in meiner Vitamintablette auch B12 drin. Ich dachte, dass ich so auf der sicheren Seite sei...Komisch. Bis jetzt habe ich es noch nicht zur Apotheke geschafft, nächste Woche bin ich sowieso in der Stadt. Das muss reichen. Bei den vielen anderen Blutwerten hatte die FA keine Anmerkungen, und ich muss mich erst mal damit auseinandersetzen, es sind keine Vergleichswerte angegeben.. Ist ja bald Wochenende. Ich freue mich schon: Am Sonntag ist Kvarnholmen Tag. Auf Kvarnholmen befindet sich unsere neue Wohnung, und dort starten sie am Sonntag ein Kulturprogramm: Kvarnholmen under Konstruktion. Die Miniinsel ist ja bis auf weiteres eine ziemliche Baustelle. Aber trotzdem immer einen Ausflug wert. Wir sind sehr gespannt auf das Programm, und vor allem sind auch die Häuser wieder alle zur Besichtigung offen! Unseres also auch. Dann können wir nochmal durch unser Fenster gucken und den allgemeinen Fortschritt begutachten. Und viele Fotos machen, damit wir nachher wieder was zum Träumen haben. Ach übrigens hat der Kapitän einen Termin beim Allgemeinmediziner für den 26.6. bekommen! Oh, ich war ganz schön genervt. Nach Mittsommer. Und es gab dann sogar etwas Streit. Der Kapitän meinte ich würde es jetzt in letzter Zeit immer so darstellen, als sei davon auszugehen, dass seine Schwimmer Mängel hätten. Ich gebe an dieser Stelle zu, dass ich vielleicht ein wenig beeinflusst bin von all den Blogs, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Die handeln ja doch eher von IVF und in diesem Zusammenhang von eher schlechteren Schwimmern. In der Tat sind wir ja soweit noch gar nicht. Ich werde mich also weiter in Geduld üben und daran glauben, dass er die Spermaprobe dann doch wenigstens sehr schnell nach Erhalt der Überweisung machen kann. Im Krankenhaus braucht man dazu keinen Termin. Apropos Termin: ich habe heute zumindest schon mal einen Termin für Mitte August bei der FA vereinbart. Ich gehe dann jetzt mal davon aus, dass alles soweit stimmt und ich mit Clomifen starten kann. So, und jetzt werde ich den Feierabend genießen und "meine" Fernsehserie gucken.

Mittwoch, 4. Juni 2014

Gestern nacht habe ich meine Mens bekommen. Zyklustag 34, das war nicht schlecht. Laut FA hatte ich ja auch einen Eisprung. Soweit gibt es also nichts zu mäkeln. Jetzt mache ich mir allerdings schon leichte Sorgen, dass es vielleicht wirklich von Seiten des Kapitäns Probleme geben kann. Zumindest lag es dieses Mal definitiv nicht am Timing, wenn ihr versteht, was ich meine. Und dann geht es mir alles auch etwas zu langsam. Er hatte einen Terminvorschlag für nächsten Freitag vom Hausarzt bekommen, aber da ist er auf einem Seminar. Mal gucke, wann die nächste Möglichkeit ist. Und dort soll er ja nur eine Überweisung zur Spermaprobe bekommen. Wann die sein wird, ist also noch völlig offen, ganz zu schweigen vom Ergebnis. Ich würde einfach gerne bis Mittsommer wissen was Sache ist, dann fahren hier nämlich nach und nach alle erst mal bis Mitte August in ihre Sommerhäuser. In dieser Zeit läuft in Stockholm nur noch das "Notprogramm". Und wenn es auf IVF rauslaufen sollte, könnten wir uns schon mal auf die Warteliste setzen lassen. Jedenfalls ist so meine Vorstellung. Ich kann übrigens berichten, dass es so ganz und gar nicht lustig ist, wenn meine Mens kommt. Sie kam nachts und an Schlafen war nicht mehr zu denken. Ich hatte wie bei den letzten Malen auch entsetzliche Krämpfe, so dass mir fast übel wird. Ich bin ja ansonsten gegen Schmerzmittel bei Wehwehchen, aber das halte ich einfach nicht aus, so dass ich gleich zwei Ibuprofen genommen habe. Die Krämpfe hörten dann auf, aber übel war mir weiterhin noch. Wahrscheinlich von den Tabletten. Mein Magen ist in dieser Hinsicht nämlich empfindlich. Und so bin ich denn hundemüde zur Arbeit gegangen- nein, witzig ist was anderes! Ich hatte zum Glück um 15.00 Uhr Feierabend und einen Termin bei meiner Akupunkteurin. Allein die Wärmelampe war eine Wohltat! Zuhause benutzte ich eine Wärmflasche, aber manchmal stört die mich aufgrund ihres Gewichts. Wärmelampe ist eindeutig die bessere Wahl. Und wenn ich mir auf dem Weg dorthin noch Gedanken gemacht habe, dass ich ja zumindest mal eine Pause machen könnte mit TCM, jetzt wo mein Zyklus eine gewisse Regelmäßigkeit bekommen hat, nahm sie mir diese Illusion recht schnell. Ich bin ihr aber schon dankbar für die Aufmerksamkeit, die sie meinen Krämpfen widmete. Sie fühlte den Puls, guckte die Zunge an und stellte viele Fragen rund um die Blutung. Ich glaube kaum, dass das ein Allgemeinmediziner getan hätte. Sie kam dann zu dem Schluss, dass ich Kälte in mir hätte (das ist eine TCM Diagnose). Zu dieser Diagnose war ich zwischendurch auch schon mal anhand des Buches HOFFNUNG BEI UNERFÜLLTEM KINDERWUNSCH- DIE FRUCHTBARKEIT GANZHEITLICH FÖRDERN MIT CHINESISCHER MEDIZIN (von Annemarie Schweizer-Arau)- Sehr empfehlenswertes Buch!!! Also wird sie mich jetzt dagegen behandeln und ich werde versuchen, mir Eis und Südfrüchte in Zukunft wieder konsequenter zu verkneifen. Nach der 5-Elemente-Ernährung kühlen diese nämlich ab. Und es leuchtet mir ja schon ein, dass sich kein Würmchen einnisten wollen wird, wenn es nicht schön kuschelig warm ist! Was den Umgang mit Kindern betrifft, so habe ich in vielen Blogs gelesen, dass es oft schwierig ist, Menschen mit Kindern und eben diesen zu begegnen. Ich kann sagen, dass das nicht mein Problem ist: Es ist mein Job. Ich arbeite in einem Kindergarten und liebe meine Arbeit. Kindern sind einfach herrlich! Meistens jedenfalls. Wenn sie nicht grade laut sind (was natürlich oft vorkommt) und sich respektlos benehmen (was seltener vorkommt). Mein Problem bei der Arbeit sind die Eltern. Wie die eine Mutter heute morgen, die fragte, ob sie mir ihr quengeliges Kind geben dürfe. Ihre Tochter ist Anfang des Jahres 1 geworden und ist seit April im Kindergarten. Ich verbesserte sie dann: Du meinst, du willst mir dein niedliches Kind geben? Ja, genau. Ich guckte die Kleine an, die noch im Kinderwagen saß an und fragte, ob sie gut geschlafen habe. (Ich finde es wichtig, nicht über die Köpfe der Kinder zu reden, sondern sie einzubeziehen in das Gespräch.) Die Mutter klärte mich auf, dass die Kleine die letzten Nächte immer wach geworden sei und geschrien habe. (Sie hätte sich das angewöhnt). Ich machte die Mutter dann darauf aufmerksam, dass das Kind wahrscheinlich viele neue Eindrücke zu verarbeiten habe, man dürfe den Kindergartenaufenthalt von etwas 40 Stunden de Woche nicht unterschätzen. Das konnte die Mutter nachvollziehen und ergänzte, dass auch an den Wochenenden kaum Zeit für Erholung sei, da die Familie dann nach Linköping zu den Eltern ihres Mannes fahren würde. Die Tochter lachte jedenfalls und ließ sich an mich überreichen. Wir fingen dann an Sandkuchen zu backen, und alles war gut. Im Weggehen sagte die Mutter, das wäre das erste Mal gewesen, dass ihre Tochter nicht geweint hätte beim Abschied. Es kommt eben doch auf die innere Einstellung an und wie ich auf einen Menschen, und sei er noch so klein, eingehe! Und Achtung- jetzt lobe ich mich selbst: Ich weiß, dass ich gut mit Kindern kann. Deswegen wäre es auch umso bitterer, wenn wir keins bekommen würden. Aber soweit sind wir ja noch lange nicht. Morgen kommt meine Schwester für eine Woche zu Besuch. ich freue mich schon und hoffe, dass wir gutes Wetter haben. Wir wollen nämlich Tagesausflüge in die Schären machen.

Sonntag, 1. Juni 2014

Doppelte Arschkarte

Da ahnt man nichts Böses, und dann wird man grundlos so angeraunzt! Der Kapitän und ich aber heute einen kleinen Sonntagsausflug mit der Rädern gemacht. Wir sind mit dem Pendelboot auf eine nahegelegene Schäreninsel gefahren und habe diese mit dem Rad erkundet. Alles super: das Wetter war endlich mal wieder ok, und die Umgebung sehr idyllische mit all den blühenden Wiesenblumen, dem frischen Grün, wiederkehrenden Aussichten aufs Wasser und natürlich den typischen Schwedenhäusern. Die Laune war dementsprechend gut. Zum Schuss haben wir am Bootsanleger Picknick gemacht. Bei Ankunft des Bootes waren wir dann auch nicht mehr alleine. Obwohl wir zuerst dort waren, gingen zuletzt an Bord. Bevor wir jedoch die Gangway betreten konnten, sagte uns der Mitarbeiter, dass es jetzt keinen Platz mehr für Fahrräder geben würde. Er sagte das so knapp, dass wir es beide für einen schlechten Scherz hielten. Die Alternative wäre nämlich Warten von mindestens einer Stunde gewesen und das nächste Boot wäre sicher nicht leerer gewesen- der letzte Tag nach einem langen Wochenende, das viele in den Schären verbrachten hatten, zusätzlich zu den Tagesausflüglern, die dann ja auch allmählich die Rückreise antreten würden. Jetzt war es gerade erst mal 14.30 Uhr, also eine ganz gute Zeit. Ich muss an dieser Stelle den Kapitän mal loben. Ich bin immer viel zu nachgiebig. Er sagte nämlich, dass dann aber die Familie, die schon vor uns mit vier Rädern an Bord gegangen war, Platz für uns machen müsste. Wir hatten ja wie gesagt, am längsten auf das Boot gewartet. Als er das sagte, dachte ich, dass kann man ja nicht verlangen. Eine Familie mit Kindern. Wahrscheinlich hätte das auch niemand gemacht...aber mit uns kann man es ja machen. Mit großem Murren wurden dann schließlich unsere Räder auf die Gangway gestellt und wir konnten mit. Was uns dann aber wirklich endgültig aufbrachte, war dass dieser Mitarbeiter sich offensichtlich während der ganzen Fahrt gegenüber seinen Kollegen echauffierte (so dass es alle Herumstehenden mitbekamen) und uns wieder anraunzte als wir von Bord gingen. Ich finde, dass wir nun wirklich doppelt bestraft waren: zum einen sind wir entgegen unserer Wünsche (noch) keine Eltern und zum anderen werden wir durch Rücksichtsnahme gegenüber Kindern und deren Eltern auch noch so beschimpft!