Montag, 7. Juli 2014

Zyklustag 35 oder 1 ?

Bis jetzt lässt die Mens auf sich warten. Wieder mal. Der letzte Zyklus hatte 34 Tage, die zwei davor 37. Also noch kein Grund zur freudigen Erwartung. Im Gegenteil: wahrscheinlich krieg ich sie heute, wenn ich zu Besuch bei meiner ehemaligen Kollegin bin. Das ist eigentlich das Schlimmste: ich kann ja dort schlecht nachts Duschen gehen, nach einer Wärmflasche verlangen und im Haus auf und ab gehen... Naja, nun will ich den Urlaub auch nicht mit solchen Gedanken anfangen. Ich verdränge das Gefühl der leichten Übelkeit so gut es geht und denke an was anderes. In einer Stunde geht der Flieger nach Deutschland. Heute werde ich das erste Mal nach 4 Jahren meine alte Arbeitsstelle wieder betreten. Lange hatte ich ein heimliches Grauen davor. In meiner Erinnerung liegt in den Gängen dort eine ziemlich bedrückende Stimmung, geprägt von ausgelaugten, unzufriedenen und streitsüchtigen Kollegen. Mein letzter Arbeitstag dort kommt mir nach wie vor wie ein Befreiungsschlag vor. War's ja auch. Ich bin sehr zufrieden mt meinem neuen Leben. Und offensichtlich habe ich jetzt genug Abstand, dass ich mich in die "Höhle des Löwens" reintrage um mit dem einen oder der anderen ein kleines Pläuschchen zu halten. Das Wochenende haben der Kapitän und ich bei unseren deutschen Freunden verbracht. Zuletzt hatten wir die beiden Ostern gesehen, danach waren sie monatelang in Deutschland. Die beiden haben im Januar Zwillinge bekommen. Ich muss nicht sagen, dass sie sofort schwanger geworden sind, als sie "es drauf ankommen ließen"... Das war letztes Jahr schon ein Schlag für mich. Ich hatte ihr schon ein Jahr vorher von unserem Kinderwunsch erzählt und dass wir es versuchen und das Schwangerwerden aber durch meine Erkrankung schwierig ist. Für die beiden war das lange kein Thema. Und bevor wir wussten, dass es ein Thema geworden war, waren sie auch schon schwanger. Und die ganze Schwangerschaft hat sie gelitten und geklagt. Das war nicht immer leicht für mich. Jetzt sind sie aber überglücklich mit den beiden Kleinen. Aber auf Dauer finde ich es ziemlich anstrengend, immer wieder drückt sie mir eins der Kinder in den Arm. Mir reicht es eigentlich, sie anzugucken und ab und zu zu helfen. Aber ich habe auch nichts dagegen, meinen Tee in Ruhe zu trinken. Es ist eben ein Unterschied, ob es man den Tee wegen des eigenen kalt werden lässt oder wegen eines fremdens. Und auf solche Kommentare von ihm wie "ihr wisst schon, dass ihr das Kondom weglassen müsst" kann ich auch verzichten. Ich weiß, dass es nicht böse gemeint ist, aber dämlich und fehl am Platz ist das trotzdem. Wir hatten den beiden erzählt, dass wir uns jetzt Hilfe suchen. Und gerade für den Kapitän ist das eine sensible Sache, weil es ja in erster Linie jetzt mal um die Überprüfung seiner Fruchtbarkeit geht. Scherze sind da einfach riskant. Aber es ist so schön, ihn mit den Kindern rumalbern zu sehen! Wir müssen einfach Eltern werden! Kann nicht einfach ein großes Midsommar- Wunder passiert sein?

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