Freitag, 20. März 2015

3. US

Heute ging es dann zum dritten US. Dieses Mal wieder bei der Ärztin, die auch das Erstgespräch und den erstem US gemacht hat. Sie ist wirklich sehr sympathisch, und ich freue mich, dass sie auch die Punktion am Montag machen wird. Alles sieht soweit super aus. Die beiden großen Bläschen sind jetzt 21 mm, die restlichen 8 sind zwischen 13 und 18 mm. Die Schleimhaut ist 10 mm dick. Auf Nachfrage erklärte sie, dass sie den Östrogenwert geprüft haben, weil die Bläschen so unterschiedlich groß waren. Sie wollten wissen, ob sie noch auf das Wachstum der kleineren warten konnten. Konnten sie. Sie glaubt auch nicht, dass ich eine Überstimmulierung bekommen werde. Es sehe im Moment einfach gut aus. Das höre ich doch gerne. Dann bin ich mal gespannt, wieviele sie dann tatsächlich ernten werden, und vor allem, wie viele sich befruchten lassen und weiter entwickeln. Spannend! Heute Abend nehme ich zum letzten Mal Gonal F und Orgalutran. Eine Stunde später als bisher, was schon wieder meinen ganzen Plan gefährdet, da ich meine Freundin gerne vom Bahnhof abholen möchte. Wenn ihr Flieger rechtzeitig landet, dann sollte es klappen. Und morgen um 23.00 Uhr spritze ich dann die Ovitrelle.
Ich musste allerdings noch mal zur Apotheke und eine Spritze Orgalutran abholen. Ich bin extra zur großen am Bahnhof gefahren, damit ich nicht wieder umsonst warte. Stockholm ist wirklich ein Dorf: wer steht dort freundlich lächelnd am Schalter? Eine Mutter aus dem anderen Kindergarten, in dem ich mal gearbeitet hatte. Muss denn das ausgerechnet dann sein, wenn ich diese Medikamente abhole??? Sonst habe ich noch nie einen Bekannten in einer Apotheke getroffen. Naja, ich beruhigte mich damit, dass ihr das Prozedere ja bekannt sein müsste. Sie hat nämlich ein Adoptivkind, und sehr wahrscheinlich gibt es dazu auch eine längere Geschichte..sie hat mich dann auch gar nicht direkt bedient, kam aber dazu und plauderte ein wenig mit mir. War schon ok. Auf dem Heimweg habe ich dann der Chefin mitgeteilt, dass es mir besser gehen würde, ich aber am Montag frei haben muss. Obwohl ich sie darauf vorbereitet hatte, fragte sie doch tatsächlich zurück, was ich denn machen wolle! Die geht mir echt auf die Nerven. Ich habe noch Resturlaub aus dem letzten Jahr, und ich muss mich nicht dafür rechtfertigen, was ich in meinem Urlaub mache. Und sie kann sich ja denken, dass ich keine sponate Vergnügungsreise mache. Ich verstehe, dass das für den Betrieb ungünstig ist, aber ein wenig kann sie auch an ihre Mitarbeiterinnen denken. Es wird mir immer klarer, dass ich keine Zukunft in diesem Gewebe habe. Zu schlecht bezahlt, und man macht sich kaputt. Der Durchfall ist wieder weg, ich denke, dass der einfach stressbedingt war. Ich war tatsächlich gestern ganz kurz davor, mich in meinem alten Beruf zu bewerben. Die suchen gerade Leute, und die Bezahlung ist deutlich besser. Aber nein, ich werde jetzt nicht den Job wechseln, wenn ich gerade in der heißen Phase bin. Aber mittelfristig kann ich mir das gerade sehr gut vorstellen. Ich kann euch übrigens verraten, dass ich in den vergangen Wochen viele tolle Einfälle hatte. Es ging los mit der Idee, ein Flüchtlingskind aus Syrien aufzunehmen. Es werden dringend Leute gesucht, die sich um die Minderjährigen kümmern. Ok, aber das passt jetzt auch gerade nicht ins Konzept. Dann die Idee, einen kleinen Hund anzuschaffen: ich traf vor ein paar Tagen eine Nachbarin, und die hatte einen Malteser Hund, so einen kleinen flauschigen weißen. Obwohl ich Hunde sonst nicht so mag, ich bin mehr der Katzenmensch, gelang es dem Kleinen, mich in Sekunden von sich einzunehmen. Er war so neugierig und guckte mit in den Briefkasten und huschte mit seinen kurzen Beinen so flink die Stufen rauf. Ja, so einer würde schon gut zu uns passen. Der Kapitän hätte ja gerne einen Bobtail, aber dem können wir wirklich in unserer Stadtwohnung nicht gerecht werden. Gut, wir werden jetzt in keinem Fall einen Hund anschaffen, aber träumen ist erlaubt. Vieleicht dann, wenn das Kind da ist. Dann kann ich die beiden zusammen erziehen. Ihr seht, ich kann mich beschäftigen! Bin schon sehr gespannt, wie ich die Warteschleife nach dem Transfer erlebe. Und wie ich die Hormone vertrage. Das Fazit der ersten Phase: Bauchziehen, Kopfschmerzen und weniger stressresistent. Die Stimmung war ok.

2 Kommentare:

  1. Ich wünsche Dir viel Glück für diesen Versuch!
    Reiche Ausbeute ;-) und das sich Deine Hoffnungen erfüllen!

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    1. Danke. Wenn ich es nicht besser wissen würde, würde ich sagen, ich bin schon schwanger. Die Brustwarzen sind empfindlich, und der Bauch sieht und fühlt sich dicker an. Wieso tun jetzt die Brüste weh? Ich dachte, das wäre eine Wirkung des Progesterons? Ach, es wird wirklich Zeit für die "Geburt" der Eizellen!

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