Donnerstag, 15. Januar 2015

In freudiger Erwartung auf allen Ebenen

Ja, ich sehe der nahen Zukunft tatsächlich ausgesprochen freudig entgegen. Es ist spannend, wie sich unsere kleine Insel um uns herum verändert. Der Felsen auf der anderen Straßenseite wird weggesprengt, um Platz für Geragen und Häuser zu machen. Die Brücke steht jetzt aufgebaut an Land und soll im März zur anderen Seite geschoben werden. Das kann man schließlich nicht alle Tage beobachten. Die alte Mühle am Kai wird zum Sommer fertig umgebaut sein, es werde viele neue Leute einziehen, dann werden wohl auch die Baucontainer am Kai verschwinden. Direkt neben unserem Haus wird eine Terasse aufgeschüttet. Es passiert hier also was an allen Ecken und Enden und ist sehr spannend. Im Kindergarten erwarten wir eine neue Kollegin, die am Montag zum Vorstellungstermin bei uns war und uns mit ihrer sympathischen Art schnell für sich gewinnen konnte. Ich glaube, das wir drei Frauen ein Superteam abgeben werden, ich freue mich also schon auf ihren ersten Arbeitstag. Naja, und last but not least machen wir einen großen Schritt in Richtung Familienplanung indem wir die ICSI machen. Es fühlt sich jetzt richtig und gut an. Genaugenommen wird das jetzt unsere erste richtige Chance sein, schwanger zu werden. Immer noch warte ich auf den Brief mit der Mitteilung, wann es losgehen wird. 4-6 Wochen sollte es dauern bis zur Antwort. Das war Mitte November. Dazu muss man aber jetzt sagen, dass zwischen dem 19.12. und dem 7.1.die meisten Urlaub hatten, da wird wohl niemand Briefe bearbeitet haben. Der ersehnte Brief müsste also jeden Tag eintreffen. Heute haben ich noch mal auf die Homepage geguckt, und siehe da: die Wartezeit vom Tag der Überweisung bis zum Behandlungsbeginn soll nur 4-5 Monate betragen. Da die Überweisung im Oktober ausgestellt wurde, könnte es demnach vielleicht schon im Februar losgehen! Naja, realistisch ist dann wohl eher März, aber auch das ist nicht mehr lange hin! Meine Akupunkteurin findet den Zeitpunkt gut, so wie ich meint sie auch, dass es etwas leichter in der helleren und freundlicheren Jahreszeit ist. Da mich die Sache mit den Zwillingen beschäftigt hat, habe ich mal wieder Google dazu befragt. Und siehe da, ich bin auf interessante Informationen gestoßen. Demnach werden in Schweden seltener zwei Embryonen eingesetzt, da es hier die Möglichkeit gibt, die befruchteten Eizellen sich statt wie in Deutschland zwei Tage fünf Tage entwickeln zu lassen. Dieses Stadium würden einige schon nicht erreichen, so dass eine natürliche Auslese bereits außerhalb des Körpers geschehen könnte und nur die fitteste eingesetzt werden würde, was dann wiederum die Chancen auf eine gut verlaufene Schwangerschaft erhöht. In Deutschland ist das aufgrund des Embryonenschutzgesetzes nicht möglich. Ich bin mir natürlich bewusst, dass das noch lange keine Garantie ist, dass es bei uns klappt, aber solche Informationen machen Hoffnung. Auch wenn mich Zwillinge reizen, es gibt genügend Gründe, die gegen eine Schwangerschaft mit Zwillingen sprechen. Und der Kapitän will nur ein Kind, auch wenn er immer wieder halb im Scherz sagt, dass hier dann ja bald unsere zwei durch die Wohnung toben. Mal gucken, ich hoffe wirklich, dass wir bald weitere Informatioen bekommen. Ein großes Fragezeichen ist auch, wie ich das Fernbleiben von der Arbeit regele. Nach der WHO ist ungewollte Kinderlosigkeit eine Krankheit. Kann ich mich dann also krankmelden? Z.B. wenn es zur Puntion geht oder am Transfertag? Muss ich der Chefin sagen, was bei mir ansteht? Eigentlich will ich das vermeiden, da ich von ihr keine Uterstützung erwarte. Sie ist ziemlich unempathisch, und in ihrem Interesse liegt diese Behandlung sicher nicht, da ihr bewusst sein müsste, dass sie mich bei positivem Ausgang verlieren wird. Als Mutter wäre mir der Arbeitweg von über einer Stunde dann doch zu weit. Da ist also noch die eine oder andere Frage offen. Ein weiterer positiver Aspekt hat sich durch den Arbeitswechsels des Kapitäns ergeben: sein neuer Arbeitgeber unterstützt die Mitarbeiter in der Elternzeit, so dass er damit und mit dem staatlichen Geld 90% seines Lohnes bekommen würde. Gleichberechtigung, wir sind auf dem Weg! So würde es keine extremen finanziellen Einschränkungen für uns bedeuten, wenn er Zuhause bleibt. Ich bleibe zwar gerne bei dem Nachwuchs, aber finde es wichtig, dass wir beiden beide Rollen erlebt haben. Abgesehen davon, dass dem Nachwuchs ein gemeinsamer Alltag mit Papa gut tun würde. Und der zukünftige Papa das auch möchte. Soweit also die Theorie. Warten wir also noch ein wenig auf die Umsetzung. Bis dahin träume ich nachts von weiteren Schwangerschaften. Seit dem letzten Traum habe ich nämlich nochmal davon geträumt. Ich mache mich bereit. Vielmehr gesagt: WIR sind bereit. Kind/Kinder- unser Nachwuchs kann kommen!

3 Kommentare:

  1. Hi Solbritt!

    Ach in Deutschland ist es erlaubt Embryone 5 Tage draußen zu lassen. Allerdings dürfen hier nur soviele draußen bleiben wie auch höchstens transferiert werden. Wobei sich da viele Kliniken so nicht dran halten. Bei unser halten KIWU werden auch mal 5 bis 8 befruchtete Eizellen draußen gelassen denn viele schaffen es erst gar nicht in den Blastostadium.
    Ich schwöre mittlerweile auf Blastos... habe selbst einen Blasto-Krümel in meinem Bauch. Transferiert worden allerdings zwei... die Klinik in Tschechien hatte uns auch vor Zwillingen gewarnt da beide schon vorm schlüpfen waren. Aber wir haben gesagt lieber 2 als keins... und außerdem habe ich meinem Körper vertraut. Ich habe immer gesagt, dass mein Körper auch nur das zulässt was er mir zutraut. Ich war mir die ganze Zeit, dass wir wenn einen Einling bekommen werden... und ich hatte Recht. :-) Wenn du Bedenken wegen Zwillingen hast würde ich auf jeden Fall Blastos machen und dann auch nur einen zurück nehmen... sei den die Qualität ist nicht so gut.. dann würde ich zwei nehmen. Mit zwei Embryonen erhöhst du etwas die Chance auf eine Schwangerschaft.
    Ich bin gespannt was du auf dem Weg zum Wunschkind so berichten wirst!

    Viele liebe Grüße

    Melle

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    1. Hallo Melle, danke für die Rückmeldung. Ich hatte in diesem Zusammenhang von Blastos gelesen, aber den Unterschied zwischen Schweden und Deutschland nicht ganz begriffen. Aber dann war wohl so gemeint, dass man hier Blastos einfrieren und ggf. vernichten darf, wenn sie nicht gebraucht werden. Und somit wäre hier die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden mit zwei Blastos, aber in zwei Zyklen und damit ohne das Risiko einer Zwillingsschwangerschaft genauso groß wie, wenn man zwei Blastos gleichzeitig transferieren würde. Ich kann mich gut für Zwillinge begeistern, so dass sich die Frage, ob kein Kind oder zwei nicht stellt. Ich bin eher etwas verunsichert bzgl. der Risiken: gesundheitliche Beeinträchtigungen der Kinder z.B. durch Frühgeburt. Außerdem bin ich auch nicht mehr die Jüngste, wer weiß, wie mein Körper die Schwangerschaft durchhalten würde. Wir haben Freunde, die mit Zwillingen schwanger waren und eins verloren haben, das andere kam viel zu früh zur Welt, so dass es ein Wunder ist, dass es überlebt hat. Und auch das Leben der Mutter war in Gefahr. Aber es gibt natürlich auch viele positive Beispiele hier im Netz und sogar im eigenen Freundeskreis. Ich bin also dem Projekt zwei auf einmal absolut nicht abgeneigt. ich wollte immer mindestens zwei Kinder, und das wäre dann wohl mein Chance. Ansonsten sieht es ja eher nicht nach mehr aus.

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    2. Ich bin schon 42 Jahre alt und erlebe eine Traumschwangerschaft mit Zwillingen. Da steckt man wohl nicht drinnen wie es läuft.
      Wird schon werden liebe Solbritt.
      Bis bald
      Hanni

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